Wettbewerbsfähige Strompreise für energieintensive Unternehmen

Ein Industriestrompreis soll wettbewerbsfähige Strompreise für energieintensive Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität sichern. Doch daran sind auch klare Bedingungen geknüpft. Ein Anfang Mai vorgelegtes Arbeitspapier nennt die Einzelheiten.

Künstlich generierte Darstellung einer Fabrik aus grünen Blättern.© malp - stock.adobe.com

Die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöste Energiekrise hat gerade die energieintensive Industrie hart getroffen. Zwar haben die Energiepreisbremsen die Lage stabilisiert, dennoch braucht es auch langfristig im internationalen Vergleich wettbewerbsfähige Strompreise. Dabei geht es um Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz gleichzeitig: Unternehmen produzieren so weiter in Deutschland und erhalten einen Anreiz, in klimaschonende Sektorkopplungstechnologien zu investieren. Bundeswirtschaftsminister Habeck hat deshalb Anfang Mai ein Arbeitspapier für einen zweistufigen Industriestrompreis vorgelegt.

Langfristiger Transformationsstrompreis für günstigen grünen Strom

Unter dieser Überschrift werden verschiedene Maßnahmen zusammengefasst. Gemeinsamer Nenner: Die Industrie soll von günstigem Strom aus Erneuerbaren Energien profitieren, ohne direkte staatliche Unterstützung für die Unternehmen.

Ein Ansatz: Es sollen die günstigen Erzeugungskosten der Erneuerbaren Energien gezielt an die energieintensive Industrie weitergegeben werden können. Das setzt Erneuerbare-Energien-Anlagen voraus, die mittels Contracts for Difference (CfD) finanziert werden. Mit solchen Differenzverträgen erhalten Branchen und Unternehmen Betriebs- und Investitionskostenzuschüsse für den Einsatz CO2-armer Technologien. Ihre zusätzlichen CO2-Vermeidungskosten werden dabei berücksichtigt. Weitere Ansätze lesen Sie hier.

Brückenstrompreis soll den Übergang sichern

Bis die Langfristmaßnahmen greifen, soll ein Brückenstrompreis die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Unternehmen sichern. Dafür zählt das Papier aber auch klare Bedingungen wie Tariftreue, Transformationsverpflichtung und Standortgarantie auf. Den Unternehmen werde „nichts geschenkt“, heißt es weiter. Sie werden auf ihrem Weg unterstützt, wenn sie ihn konsequent gehen. Denn auch in der Industrie ist die Energiewende in vollem Gange. Die Unternehmen stellen ihre Prozesse so um, wie es für eine klimaneutrale Produktion weltweit notwendig ist, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Mehr zur Energiewende in der Industrie lesen Sie hier.

Minister Habeck erklärte abschließend: „Wir wollen Dauersubventionen vermeiden. Daher schlagen wir eine Brücke vor, die dann in eine Zukunft mit niedrigen erneuerbaren Strompreisen und ohne Subventionen führt.“ Das Arbeitspapier zum Industriestrompreis finden Sie hier.