Was ist eigentlich der Stromspiegel?

Wie rund 85 Prozent der Haushalte in Deutschland ordentlich Energie sparen können, indem sie ihrem Stromverbrauch den Spiegel vorhalten? Hier entlang für einen Blick auf Nachbars Stromzähler – und zwar satte 360.000 Mal.

Illustration: Haus unter einer Lupe© BMWK

„Spieglein, Spiegeln an der Wand…“ Ein bisschen funktioniert die moderne Variante wie in Grimms Märchen, denn auch der „Stromspiegel“ hält nicht mit Fakten hinter dem Berg und sagt schonungslos die Wahrheit. Dafür vergleicht das unabhängige Onlineportal des Beratungsunternehmens „co2online“ den Verbrauch von 360.000 Haushalten verschiedener Größen bundesweit und liefert so die Verbrauchsdaten vergleichbarer Haushalte. Heißt es dann „Sie sind nicht die Sparsamste hier, denn viele Haushalte vergleichbarer Größe sind noch sparsamer als Ihr“, ist das kein Grund, den Bildschirm zu bewerfen, denn das Portal liefert passende Einspartipps für den Haushalt gleich mit und erklärt, wie sich der eigene Stromverbrauch zusammensetzt. Die Daten stammen aus der nationalen Gebäudedatenbank von „co2online" und spiegeln den Stromverbrauch der vergangenen zwei Jahre wider.

Online-Rechner „Strom-Check“ liefert Vergleichswerte und Einspartipps

85 Prozent der Haushalte in Deutschland können laut „Stromspiegel“ Energiekosten sparen – im Schnitt bis zu 240 Euro jährlich in einem Haushalt mit zwei Personen. Vier-Personen-Haushalte kommen demnach sogar auf ein Einsparpotenzial von bis zu 480 Euro pro Jahr. Um die Vergleichsmöglichkeit mit dem Online-Rechner „StromCheck“ nutzen zu können, wird die aktuelle Stromrechnung benötigt. Mit einer Vergleichstabelle finden Verbraucher den für ihren Stromverbrauch passenden Wert. Abhängig ist dieser vom Gebäudetyp, der Warmwassererzeugung und der Haushaltsgröße. Auf dem Onlineportal lassen sich außerdem Tarife mit „echten“ Ökostromanbietern vergleichen. Die Datenermittlung dafür erfolgt sicher und anonym. Die Stromspar-Challenge auf www.stromspiegel.de hilft zusätzlich dabei, den eigenen Haushalt unter die Lupe zu nehmen, Stromfresser zu entdecken und so dauerhaft Stromkosten zu senken.

So viel können die deutschen Haushalte zusammen einsparen

Zusammen können Privathaushalte in Deutschland so jährlich 31,6 Terawattstunden Strom einsparen. Das ist in etwa so viel Strom, wie alle deutschen Kernkraftwerke zusammen im vergangenen Jahr produziert haben. Würde das Sparpotenzial ausgeschöpft, ließen sich 12,7 Milliarden Euro Stromkosten einsparen. Gleichzeitig könnten Haushalte durch konsequentes Stromsparen CO2-Emissionen in Höhe von 15 Millionen Tonnen vermeiden. Das entspricht in etwa den Jahres-Emissionen eines deutschen Braunkohlekraftwerkes. 2022 war der Stromverbrauch bereits um 8,3 Prozent gesunken.

Wer Strom spart und den benötigten Strom dann noch aus Erneuerbaren Energien bezieht, hilft der Energiewende in Deutschland. Denn die funktioniert auf lange Sicht nur mit 100 Prozent Ökostrom. Doch nicht nur eine umweltfreundliche Stromversorgung ist wichtig für die Energiewende, auch beim Heizen und der Warmwasserversorgung gibt es viel Sparpotenzial. Wo das im eigenen Haushalt zu finden ist, zeigt der Heizspiegel von „co2online". Er liefert aktuelle bundesweite Vergleichswerte zu den Heizkosten und zum Heizenergieverbrauch. Die Online-Klimaschutzberatung „co2online" ist ein vom BMWK gefördertes Projekt. Sie liefert neben dem Strom- und Heizspiegel noch weitere umfangreiche Informationen und Tools zu den Themen „Energiesparen“ und „Klimaschutz zuhause“.