Forschen für ein sicheres und klimaneutrales Energiesystem

Das für den Sommer angekündigte 8. Energieforschungsprogramm greift die Ziele und Vorgaben der Bundesregierung für den Wandel im Wärme- und Stromsektor und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft auf. Noch bis Ende März läuft der Konsultationsprozess.

Forschen für ein sicheres und klimaneutrales Energiesystem© imaginima/iStock

Schon jetzt ist klar: Das 8. Energieforschungsprogramm wird anders aussehen als seine Vorgänger, auch, wenn sich vieles bewährt hat. Geopolitische Entwicklungen und die Energiesicherheit im vergangenen Jahr machen Innovationen für eine widerstandsfähige und klimaneutrale Energieversorgung jetzt noch dringlicher, als sie angesichts des Klimawandels sowieso schon waren. Darum reicht es nicht länger aus, auf einzelne Technologien zu blicken. Übergeordnete Missionen und konkrete Programmziele sollen definiert werden.

Energieeffizienz, Digitalisierung und Widerstandsfähigkeit im Fokus

Schon die Vorläuferprogramme haben Energieeffizienz oder Digitalisierung in den Fokus gestellt. Als Querschnittsthemen haben sie beispielsweise beim systemisch angelegtem Förderformat „Reallabore der Energiewende“ eine wichtige Rolle gespielt. Neue Aspekte der Optimierung von klimaneutralen Energiesystemen werden im neuen Programm ebenfalls berücksichtigt werden - unter anderem durch Forschungsförderung zu Resilienz und Flexibilisierung sowie Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz.

Konsultationsprozess läuft noch bis Ende März 2023

Das BMWK hat die Fach- und Forschungscommunity dazu aufgerufen, Vorschläge und Ideen für das 8. Energieforschungsprogramm bis Ende März in einer Online-Umfrage einzubringen. Darin sind insbesondere Fragen zu Programmzielen und inhaltlichen Schwerpunkten für ein neues Energieforschungsprogramm enthalten. Stellungnahmen der Stakeholder und Empfehlungen der „Forschungsnetzwerke Energie“ bilden einen weiteren Schwerpunkt. Die vom BMWK geförderten Forschungsnetzwerke sind mit insgesamt rund 3.700 aktiven Mitgliedern aus Wirtschaft und Wissenschaft ein wichtiger Impulsgeber bei Strategieprozessen in der Energieforschung. Neben dem BMWK sind die Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) sowie für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) an dem Programm beteiligt.

Energieforschung bleibt strategisches Element der Energiepolitik

„Die Energieforschung ist und bleibt ein zentraler strategischer Schlüssel für die Energiewende. Der technologische Umbau des Energiesystems muss schnell und zielgerichtet voranschreiten,“ sagte Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck anlässlich des Starts der Konsultation zum 8. Energieforschungsprogramm. „Das Energieforschungsprogramm leistet dabei einen entscheidenden Beitrag zur technologischen Umsetzung der Energiewende und verhilft vielversprechenden Ideen zur Marktreife.“

Inhaltlich gesetzt sind neben Querschnittsthemen zur Energiesystemoptimierung bereits die Schlüsselbereiche der Transformation des Energiesystems: Forschung für die Stromwende, die Wärmewende und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Dabei gilt: Ergebnisse und neue Erkenntnisse aus Forschungsprojekten müssen schneller und zielgerichteter in der Praxis ankommen und Beiträge zum Zielbild des Energiesystems 2045 und der Zwischenetappe 2030 leisten. Außerdem soll das Programm als Element der Energie- und Klimapolitik Schnittstellen zu anderen Programmen in diesen Politikfeldern transparent aufzeigen und Synergien schaffen.