Innovative Klimaschutzideen für Europa

157 Projekte in 31 Ländern hat die Europäische Klimaschutzinitiative (EUKI) seit 2017 bereits gefördert. Ausgewählt werden die Projekte mithilfe eines jährlichen Ideenwettbewerbes. Die nächste Runde startet Ende November.

Offene Hände halten eine Erdkugel aus Knete.© Adobe Stock / ximich_natali

Bis 2050 will Europa mithilfe des Green Deal zum ersten klimaneutralen Kontinent werden und hat sich dafür ehrgeizige Ziele gesteckt. Die aktuelle Energiekrise erschwert das Erreichen der Meilensteine in Europa zusätzlich. Nur wenn alle gemeinsam anpacken, kann die Energiewende ein Erfolg werden.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Europäische Klimaschutzinitiative (EUKI). Sie unterstützt innovative Klimaschutzideen in Europa, die die Wichtigkeit von Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien praktisch aufzeigen, eine ambitionierte Energie- und Klimapolitik unterstützen und den europäischen Zusammenhalt sowie internationale Kooperationen fördern. Die vom BMWK im Rahmen der EUKI geförderten Projekte ermöglichen europaweit die Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus der Zivilgesellschaft und staatlichen Akteuren im Klimaschutz.

Ein Auge auf Klimabilanz und Energieeffizienz

Wie wäre es zum Beispiel, wenn in Unternehmen überall in Europa junge Fachkräfte mit qualifiziertem Blick darauf achten, wie sich der Energieverbrauch auf das Klima auswirkt, wie Energie gespart werden kann und wie viel Energie überhaupt wo wirklich verbraucht wird? Im Rahmen des von der EUKI geförderten Projektes Young Energy Europe 2.0 werden Nachwuchsfachkräfte aus den unterschiedlichsten Branchen zu sogenannten Energy Scouts geschult.

In ihren Betrieben analysieren sie die Energieverbräuche, identifizieren Ansätze zum Energiesparen, und entwickeln im Team Praxisprojekte, um den Energie- und Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Zuvor haben sie gelernt, wie Energieeffizienzmaßnahmen Umwelt- und Klimaauswirkungen reduzieren können und den Unternehmen gleichzeitig Kosten sparen. Partner dieses EUKI-Projektes sind die deutschen Auslandshandelskammern mit ihren Unternehmensnetzwerken und Erfahrungen in der Aus- und Weiterbildung in Serbien, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn. Mindestens 485 Energy Scouts sollen bis März 2024 trainiert werden.

Projekt „Solardächer“ fördert Erneuerbare in den Städten der Westbalkanregion

Ein weiteres Beispiel ist das Projekt „Solardächer im Balkan“, das die Nutzung der Sonnenenergie in den Städten des Westbalkan-Gebietes (EU-Beitrittskandidaten) ankurbeln und damit Treibhausgasemissionen senken soll. Dafür werden im Projekt beispielweise Roadmaps für die Errichtung kommunaler Energieversorgung entwickelt. Die Roadmaps sollen kleinen und mittleren Unternehmen sowie Einwohnern in den nächsten zwei Jahren als Leitfaden für neue kommunale Solarprojekte dienen. Zusätzlich starten das Projektteam und die Städte Kragujevac (Serbien), Poreč (Kroatien) und Mostar (Bosnien-Herzegowina) Plakat- und Social-Media-Kampagnen, um die Menschen und Unternehmen vor Ort für Bürgerenergieprojekte zu gewinnen. Denn bisher sehen sich die Gemeinden und Bürger im Westbalkangebiet vielerorts nur als Energie-Endverbraucher und haben nur wenig Interesse an kommunalen Energiesystemen. Es fehlt an politischer und gesellschaftlicher Unterstützung für kommunale Energiekonzepte.

Mit dem Start des 7. Ideenwettbewerbes am 25. November können sich gemeinnützige Organisationen aus Europa wieder um Fördermittel bewerben. Seit 2017 wurden Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 79 Millionen Euro unterstützt.