Clever Heizkosten sparen

Mehr als 80 Prozent des Energieverbrauches in Wohngebäuden geht auf das Konto von Heizung und Warmwasser. Hier steckt viel Einsparpotenzial drin, das sich mit wenig Aufwand nutzen lässt – garantiert ohne Frieren!

Beine lehnen vom Boden aus an einer Heizung.© Adobe Stock / New Africa

Wenn die Herbsttage draußen kühler werden, sorgen unsere Heizungsanlagen drinnen ganz selbstverständlich für wohlige Wärme. Doch das war nicht immer so: Erst 1716 entwickelte der Schwede Marten Trifvald die Idee, mit Feuer Wasser zu erhitzen, um so Räume erwärmen zu können - zunächst für ein Treibhaus. Was damals als Idee für die erste Zentralheizung galt, wird heute millionenfach genutzt.

In den 41 Millionen deutschen Haushalten werden derzeit wieder die Thermostate der Heizungsanlagen aufgedreht. Doch mit Blick auf die steigenden Energiepreise macht sich so mancher Sorgen um die nächste Heizkostenabrechnung. Rund 670 Terawattstunden (TWh) Energie verbrauchen die deutschen Haushalte jährlich für Wärme und Strom – eine große Zahl, die sich mit einfachen Energiespartipps jedoch deutlich senken lässt.

Die besten Tipps für Sparfüchse

Schon ein Absenken der Raumtemperatur um ein Grad Celsius spart im Mittel sechs Prozent Heizenergie ein. Auch regelmäßiges Entlüften von Heizkörpern hilft. Damit Heizungen effizient funktionieren, sollten sie nicht durch Möbel, Vorhänge oder Verkleidungen verdeckt werden. Selbst richtiges Lüften macht einen Unterschied. Die Tipps im Einzelnen:

Jedes Grad zählt

Die Skala ist bei allen Thermostatventilen gleich. Stufe eins bedeutet etwa zwölf Grad. Jede weitere Stufe bringt vier Grad mehr. Stufe drei steht also für 20 Grad, die höchste Stufe fünf für 28 Grad. Die optimale Temperatur im Wohnzimmer liegt bei 20 Grad Celsius, in der Küche bei 18 bis 20 Grad, im Bad bei 23 Grad und im Schlafzimmer bei 16 bis 18 Grad. Achtung: Auch in ungenutzten Räumen sollte es nicht kälter als etwa 16 Grad sein – hier könnte sich sonst Feuchtigkeit an den Wänden absetzen und zu Schimmelbildung führen.

Heizung richtig entlüften

Das richtige Entlüften der Heizung gelingt fast immer im Handumdrehen. Wenn die Heizkörper ein leichtes Gluckern von sich geben oder nicht richtig warm werden, dann ist die Ursache meist angestaute Luft. Mit einem sogenannten Heizkörperschlüssel (gibt’s im Baumarkt) kann man sich auf die Schnelle helfen. Wie das am besten gelingt, sehen Sie hier im Video.

Luftige Umgebung schaffen

Heizkörper mögen´s luftig. Möbel, lange Vorhänge oder Verkleidungen sollten genügend Abstand zu Heizkörpern haben. Auch eine Staubschicht auf den Heizkörpern mindert die Effizienz der Wärmespender. Wie sie diese am besten los werden, sehen Sie hier. Dicht sollten Rollos, Vorhänge und Jalousien dagegen in kalten Nächten sein, denn wer sie geschlossen hält, spart einiges an Energie. Dichten Sie Fenster und Türen zum Beispiel mit elastischen Dichtungsbändern ab. Für Türunterkanten gibt es bewegliche Dichtprofile und Bürstendichtungen.

Lüften: kurz und knackig

Natürlich muss auch mal frische Luft ins Haus. Dauerhaft angekippte Fenster sind dafür jedoch nicht die beste Wahl. Lüften Sie lieber kurz und knackig, also bei weit geöffneten Fenstern und abgedrehter Heizung. Stehen die Türen in der Wohnung dabei offen, haben alle Zimmer etwas davon. Eine Ausnahme sind Bad und Küche, die wegen der hohen Luftfeuchtigkeit lieber separat gelüftet werden sollten, damit die Feuchtigkeit sich nicht in den anderen Zimmern verteilen kann.

Extra-Tipp: Smarte Thermostate

Besonders schlaue Energiesparer sind die an fast jedem Heizkörper ganz einfach zu installierenden smarten Thermostate. Sie heizen immer nur dort, wo es gerade warm sein soll. Auch die Heizzeiten lassen sich einstellen. So geht keine Wärme ungenutzt verloren. Wie smarte Thermostate funktionieren und wie sie ganz einfach installiert werden können, sehen Sie im aktuellen direkt erklärt dieser Ausgabe.

Viele weitere Tipps zum effizienten Heizen und zum Energiesparen finden Sie auf www.energiewechsel.de