80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel

Eine Kampagne zum Energiesparen soll die Energiewende unterstützen und Deutschland unabhängiger von fossilen Importen machen. Es geht ums gemeinsame Anpacken und ganz praktische Energiespartipps.

Energiewechsel Kampagne© BMWK

Die mehr als 250 Jahre alten Gebäude, in denen das BMWK in der Berliner Scharnhorststraße arbeitet, umhüllt eine schicke historische Fassade, die es lohnt, gezeigt zu werden. Doch neuerdings gehen nachts jene Lichter aus, die die altehrwürdigen Mauern bisher in Szene setzten: Das ist kein Fall für den Hausmeister, sondern Teil der Energiesparmaßnahmen des Ministeriums.

Denn das hat Mitte Juni die an Industrie, Mittelstand sowie Verbraucherinnen und Verbraucher gerichtete bundesweite Energiesparkampagne „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ gestartet und geht nun mit gutem Beispiel voran. „Natürlich müssen wir uns in der Politik auch an die eigene Nase fassen und selbst - zum Beispiel in der Bundesverwaltung - mehr einsparen“, sagte Bundesminister Habeck dazu und legt vor: Durch verschiedene Maßnahmen spart das BMWK nun im Sommer 40 Prozent der Energie für die Raumkühlung seiner Gebäude sowie ab Herbst 15 Prozent für die Heizung und schon jetzt 100 Prozent bei der Fassaden-Beleuchtung.

Gemeinsam anpacken statt erhobener Zeigefinger

Was klingt wie ein Tropfen auf den heißen Stein, beschreibt den Geist der Energiesparkampagne genau: Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf andere schauen, sondern selbst anpacken und einen Beitrag leisten. „Wenn viele was machen, bringt das in der Summe wirklich was“, betont der Minister und richtet an alle Menschen in Deutschland einen Appell. „Machen Sie mit! Wer Energie spart, hilft, dass Deutschland unabhängiger von russischen Importen wird und tut was fürs Klima.“ Denn Deutschland will und muss raus aus der Abhängigkeit von russischen Importen und der Erpressbarkeit, die daraus folgt.

Zu schaffen ist das nur mit mehr erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz, denn das stärkt die Unabhängigkeit, ist gut fürs Klima und schont den Geldbeutel. „Nur zusammen schaffen wir den Energiewechsel - einen schnellen Wechsel von fossilen Energieträgern hin zu den Erneuerbaren“, sagt Robert Habeck und verweist auf das starke Bündnis von Verbänden, mit denen das BMWK gemeinsam zum Energiesparen aufruft.

Die Bündnispartner wollen Energiesparen in ihrem Wirkungsbereich mit eigenen Initiativen unterstützen, ob über den Einsatz von Energie-Scouts in Unternehmen, Energieeffizienzmaßnahmen in den Betrieben bei Beleuchtung und Wärmerückgewinnung, oder die Wärmeschutzverglasung großer Schaufenster. (Eine gemeinsame Erklärung der Verbände und des BMWK dazu finden Sie hier, ein Erklärvideo zum Kampagnenstart mit dem Bundesminister hier.)

Viele praktische Tipps und Beispiele

Mit „80 Millionen für den Energiewechsel“ gibt das Bündnis praktische Tipps, Hinweise und Beispiele, um das Energiesparen so leicht wie möglich zu machen. Das gilt für alle Bereiche – die Unternehmen genauso wie die privaten Haushalte. (Praktische Tipps zum Energiesparen lesen Sie im aktuellen „direkt erfasst“ dieser Ausgabe). Als zentrale Plattform steht www.energiewechsel.de mit vielen konkreten Tipps, interaktiven Ratgebern, Erklär-Filmen und Praxisbeispielen bereit.

Den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter zu beschleunigen, Energieeinsparungen gesetzlich zur neuen Norm zu machen und diese in den Förderprogrammen anzuschieben, stehe ganz oben auf der Agenda der Bundesregierung, unterstreicht der Minister weiter. Gelingen soll das mit dem umfangreichen Arbeitsplan Energieeffizienz (wir berichteten), den das Ministerium bereits am 17. Mai 2022 vorgestellt hat. Mit dem Arbeitsplan richtet das BMWK unter anderem Förderangebote neu aus, unterstützt den schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien bei Industrie, Gewerbe und Handel und hebt die gesetzlichen Mindesteffizienzstandards an, zum Beispiel mit dem Gebäudeenergiegesetz.