Chancen für Frauen im Energiesektor

Auf 42 Millionen könnte die Zahl der Arbeitsplätze in der globalen Energiewende bis 2050 steigen, prognostiziert die IRENA. Noch aber sind Frauen in Energie-Berufen weltweit unterrepräsentiert. Auf der ersten „Women Energize Women“-Konferenz wurde darüber diskutiert.

Frauen im Energiesektor weltweit© BMWK, Datenbasis BMWK, IRENA

Es war eine der wichtigsten Fragen der ersten „Women Energize Women“- Konferenz, die am 12. Mai am Rande der größten europäischen Messe für die Energieindustrie („Smarter E“-Messe) in München stattfand: Wie kann der Anteil von Frauen im Energiesektor erhöht und eine größere Beteiligung sichergestellt werden? Dafür wurde die bedeutende Rolle der Frauen bei der Gestaltung der globalen Energiewende diskutiert.

Laut einem Bericht der IRENA könnte die Zahl der Arbeitsplätze im Energiesektor bis 2050 von 13 Millionen auf 42 Millionen steigen (Global Renewables Outlook: Energy transformation 2050). Die Prognose verdeutlicht die großen wirtschaftlichen Chancen der Energiewende. Doch besonders in Entscheidungspositionen oder technischen Bereichen sind Frauen noch immer unterrepräsentiert. 78 Prozent der Beschäftigten im traditionellen Energiesektor und 68 Prozent im Bereich der erneuerbaren Energien sind Männer. Das ist besonders kritisch, da Talente im Bereich der erneuerbaren Energien knapp sind und Diversität als wesentlicher wirtschaftlicher Erfolgsfaktor und Innovationstreiber gilt.

Kommunikationskampagne „Women Energize Women" bringt Frauen weltweit zusammen

Mit der 2021 gestarteten digitalen Kommunikationskampagne „Women Energize Women“ des BMWK sollen Frauen weltweit für Energiewende-Berufe begeistert werden und zusammenfinden. Um noch mehr Frauen für Berufe im Energiesektor und in Führungspositionen zu interessieren und mit Informationen zu versorgen, setzt die digitale Kommunikationskampagne neben eigenen Instagram-, YouTube-, Twitter- und LinkedIn-Kanälen auf ganz verschiedene Maßnahmen. Dazu gehören monatlich virtuelle Events wie Diskussionsrunden, Interviews oder Networking-Veranstaltungen mit interessanten Frauen aus dem Energiesektor, außerdem Kooperationen mit etablierten sowie neuen Frauennetzwerken, Organisationen und Institutionen. Die „Women Energize Women“- Konferenz war der vorläufige Höhepunkt der Kommunikationskampagne, die bisher mehr als 3,2 Millionen Menschen erreichen konnte.

Das Konferenz-Programm aus Diskussionsrunden, Motivationsreden und Workshops zu aktuellen energiepolitischen Themen (wie Wasserstoff, Erneuerbare, Zugang zu Energie) mit ausschließlich weiblichen Referentinnen bot Frauen und Männern die Möglichkeit, sich mit der Energiewende aus der weiblichen Perspektive und der Geschlechtergerechtigkeit im Energiesektor auseinanderzusetzen.

Besonders beeindruckend war eine große Delegation der Initiative „Women in Energy United for Ukraine“, die auf Einladung der dena anreiste. Sie berichteten über die furchtbaren Zerstörungen in ihrem Land und diskutierten die Optionen des Wiederaufbaus.

„Women Energize Women“ wird im Rahmen der Bilateralen Energiepartnerschaften durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und den Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) umgesetzt. Sie richtet sich an Frauen weltweit, legt dabei aber ihren Fokus auf Länder, mit denen Deutschland Energiepartnerschaften unterhält.