Elektromobilität im Trend

Damit der Verkehrssektor klimafreundlicher wird, sollen mehr Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen fahren. Jetzt ist die Millionenmarke geschafft. Aufladen können die Fahrzeuge an mehr als 46.000 Ladepunkten deutschlandweit.

Grafik zum Ausbau der Windenergie© BMWi; Datenbasis Bundesnetzagentur, Kraftfahrtbundesamt

Elektromobilität boomt und kann durch intelligente Verknüpfung mit den Energienetzen ein wichtiger Baustein für die Energiewende werden. Schon heute haben potenzielle Autokäufer die Qual der Wahl: Aus mehr als 70 Modellen können sie ihren elektrisch angetriebenen PKW wählen. Jedes vierte neu zugelassene Auto fährt elektrisch, entweder mit reinem Elektroantrieb oder als sogenannter Plug-In-Hybrid, dessen Batterien extern aufgeladen werden können. Mehr als eine Million Elektrofahrzeuge haben so bis Juli 2021 schon den Weg vom Werk auf die Straße gefunden. Sieben bis zehn Millionen sollen es bis 2030 sein. Laut neuesten Schätzungen könnten es sogar bis zu 14 Millionen werden. Die Autobauer ziehen mit: Alle deutschen Automobilhersteller verfolgen mittlerweile ambitionierte Elektrifizierungsstrategien.

Bis 2030 will sich Deutschland als Leitmarkt und wichtigster Anbieter für Elektromobilität etablieren und die Ladeinfrastruktur weiter ausbauen. Sie gilt als Schlüssel für die Akzeptanz und den Kauf von immer mehr Elektrofahrzeugen. Stand heute gibt es bereits mehr als 46.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge im deutschen Straßennetz. Dass die Ladesäulen 2030 für bis zu 14 Millionen Elektrofahrzeuge reichen, soll der Masterplan Ladeinfrastruktur der Bundesregierung garantieren, in dem unter anderem gezielte Förderungen und der flächendeckende Ausbau des Ladesäulennetzes definiert werden.

Verdopplung des Umweltbonus sorgt für Rekordzahlen bei den Anträgen

Die 2021 überarbeitete Ladesäulenverordnung schafft außerdem die Basis für ein einheitliches Bezahlsystem. Künftig wird das spontane Laden von E-Autos damit einfacher. Möglich sein soll ein kontaktloses Bezahlen mit gängigen Kredit- und Debitkarten an allen Ladesäulen, die ab dem 1. Juli 2023 erstmalig in Betrieb genommen werden.

Nicht nur der Ausbau der Ladesäulen-Infrastruktur, sondern auch verschiedene andere Anreize sollen noch mehr Kundinnen und Kunden vom Kauf eines Elektroautos überzeugen - darunter Steuererleichterungen, Investitionen in die Batteriezellproduktion und die Verdopplung des Bundesanteils im Umweltbonus, der 2020 eingeführt wurde. Vor allem der Umweltbonus ist für immer mehr Menschen zusätzliche Motivation für den Kauf eines Elektrofahrzeugs. Rund 13.000 Anträge gehen dazu jede Woche beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein.

Das steckt dahinter: Beim Kauf von reinen Elektrofahrzeugen, Plug-in-Hybriden und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen gibt es einen Zuschuss von insgesamt bis zu 9.000 Euro (6.000 Euro Bundesanteil + 3.000 Euro Herstelleranteil). Seit der Einführung haben die Antragszahlen für den Umweltbonus deutlich zugenommen. Während im gesamten Jahr 2020 Förderungen für mehr als 255.000 Elektrofahrzeuge beantragt wurden, konnten allein im ersten Halbjahr 2021 bereits über 258.000 Fahrzeuge mit der Innovationsprämie gefördert und rund 1,32 Milliarden Euro ausbezahlt werden. Damit wurden mehr Prämien in Anspruch genommen als im gesamten vergangenen Jahr. Angesichts dieses Erfolgs hat die Bundesregierung beschlossen, die erhöhte Förderung bis Ende 2025 fortzusetzen.