100 hilfreiche und klimafreundliche Energielösungen für die Welt

Die Exportinitiative Energie des BMWi unterstützt Anbieter klimafreundlicher Energielösungen weltweit. Ende 2021 wird das 100. Projekt eröffnet.

Photovoltaikanlagen im Aufbau© dena

Bis dahin lohnt sich ein Abstecher zu vielen ausführlichen Projektberichten auf dem Webportal der Initiative: Vietnam, Togo, Ghana, Frankreich, Honduras – die Referenzliste der Exportinitiative Energie ist ein gebündeltes Ideenreich für klimafreundliche Energiewendelösungen in der ganzen Welt. Die Steckbriefe der fast 100 Projekte sind nicht nur vollgepackt mit schlauen Ideen und Erfindungen. Sie zeigen vor allem auch Einsatz und Empathie für eine globale Energiewende, die möglichst vielen Menschen Zugang zu sauberer Energie und bezahlbarem Strom ermöglicht. Das Renewable-Energy-Solutions-Programm (RES) begleitet deutsche Unternehmen bei der öffentlichkeitswirksamen Umsetzung von Referenzprojekten an repräsentativen Standorten weltweit.

Etwa in Togo, wo bisher nur acht Prozent der ländlichen Bevölkerung Zugang zu Elektrizität haben. Bis 2030, so die nationale Strategie des Landes, sollen alle Haushalte mit Energie versorgt werden können. Den Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix will Togo bis dahin auf 50 Prozent steigern. Gebraucht wird dafür jede Menge Energiewende-Know-how.

Lernstoff: 3.400 Installateure und Ingenieure für Afrika

Liefern können das Know-how deutsche Unternehmen wie zum Beispiel der Photovoltaikspezialist „maxx solar“ aus Thüringen. Bereits 2019 wurde im Rahmen des Renewable-Energy-Solutions-Programms im togolesischen Lomé eine netzunabhängige Photovoltaikanlage inklusive Batteriespeicher am Hauptsitz eines dortigen Systemhauses für Photovoltaik installiert, das auch eine Forschungs- und Ausbildungsabteilung betreibt. Die Errichtung solcher Demonstrationsanlagen ist ein wichtiger Schritt für die Erschließung neuer Märkte.

Die 105 Solarmodule der Anlage liefern rund 90 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Tag. Ungenutzter Strom kann gespeichert und nachts oder in Zeiten mit geringer Sonneneinstrahlung genutzt werden. Heute arbeitet das Gebäude komplett autark. Eine Besonderheit in Togo: das installierte System liefert nicht nur Strom, es ist auch Zentrum für Schulungen. Seit 2012 hat die GREEN Solar Academy mehr als 3.400 Installateure und Ingenieure in Afrika für die Installation, den Betrieb und die Wartung von photovoltaischen Anlagen geschult.

Fördermittel: Bis zu 65.000 Euro pro Projekt

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) berät und unterstützt bei der Umsetzung solcher Vorhaben, vor allem bei der Informationsvermittlung oder im Marketing- und Schulungsbereich. Gefördert wird das vom BMWi mit bis zu 65.000 Euro pro Projekt. Damit können zum Beispiel Vertriebsstrukturen aufgebaut, Partner für Verkauf und Installation geschult und potenzielle Kunden über die Anwendungsmöglichkeiten der Produkte informiert werden. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik können teilnehmende Unternehmen außerdem ein Netzwerk vor Ort aufbauen.

Die finanzielle Unterstützung durch das RES-Programm wird durch das BMWi im Rahmen der Exportinitiative Energie bereitgestellt. Dem Unternehmen maxx solar ermöglichte diese Unterstützung beispielsweise, für das Projekt in Togo mit Personal vor Ort zu sein und eine enge Beziehung zu ihrem lokalen Partner KYA-Energy aufzubauen. „So lernt man gegenseitige Stärken besser kennen und kann sich die Zeit nehmen, das Projekt auf die Zusammenhänge in der Region abzustimmen“, sagt Vivian Blümel von maxx solar.

Lesestoff: Viele inspirierende Projektbeispiele bis Ende des Jahres

Das togolesische Projekt ist das erste von vielen inspirierenden Beispielen der Exportinitiative Energie, über die bis zur Eröffnung des 100. Projektes Ende 2021 auf den Seiten der Exportinitiative ausführlich berichtet werden soll. Zu lesen gibt es nicht nur Berichte über Solarenergie und Photovoltaikanlagen. Von Wasseraufbereitung und effizienten Industrieanlagen über schwimmende PV-Anlagen bis zu Biogas: Die Unternehmen werden berichten, wie sie das Programm nutzen konnten und wie sich die Projekte seitdem weiterentwickelt haben.

Die nächste Ausschreibungsphase des RES-Programms startet Anfang 2022.