Innovationen für die Energiewende

Für den Erfolg der Energiewende und mehr Klimaschutz leisten Forschung und Entwicklung einen wichtigen Beitrag. Neue Forschungsergebnisse stellt der Bundesbericht Energieforschung 2020 vor.

Energielabor© DLR

Bis 2050 will Deutschland Treibhausgasneutralität erreichen. Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch 65 Prozent betragen. Den Grundstein für das klimafreundliche Energiesystem von Morgen legt die Energieforschung. Unterstützt werden Forschung und Entwicklung mit dem 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung. Da oft viel Zeit vergeht, bis Forschungsergebnisse in der Praxis angewendet werden können, fördert das Forschungsprogramm besonders auch Maßnahmen, die den Technologie- und Innovationstransfer in die Praxis beschleunigen. Zum Beispiel die Reallabore der Energiewende, die die anwendungsnahe Energieforschung stärken. Sie erproben zukünftige Energietechnologien in Großprojekten im industriellen Maßstab und unter realen Bedingungen. Im Dezember 2019 war mit SmartQuart das erste von 20 im Ideenwettbewerb "Reallabore der Energiewende" ausgewählten Reallaboren gestartet.

Diesen und viele weitere Fortschritte und aktuelle Schwerpunkte des 7. Energieforschungsprogramms stellt der aktuelle Bundesbericht Energieforschung vor. 2019 hat die Bundesregierung demnach rund 1,15 Milliarden Euro in das Programm investiert und damit die Fördermittel im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent erneut gesteigert. Die beteiligten Bundesministerien setzen dabei einerseits auf die Förderung institutioneller Forschung und andererseits auf das zentrale Instrument der Projektförderung. In Partnerschaften zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen erarbeiten Wissenschaftsteams Fragen, die für die praktische Umsetzung der Energiewende besonders wichtig sind. Gleichzeitig soll der Innovationstransfer durch die Beteiligung der Wirtschaft schon während der Projektlaufzeit stattfinden. 2019 hat die Bundesregierung 5.903 laufende Projekte gefördert und 1.622 neu bewilligt.

Kleine und mittlere Unternehmen als Beschleuniger der Energiewende

Eine Schlüsselrolle für den Weg von Innovationen aus der wissenschaftlichen Forschung in die wirtschaftliche Anwendung spielen kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Sie sind besonders gut in der Lage, Innovationen schnell von der Forschung in die Praxis zu bringen und fit für den Markt zu machen. So werden sie zum Katalysator für den Erfolg moderner Technologien und für mehr Klimaschutz. Sie nutzen energieeffiziente Lösungen im eigenen Betrieb, entscheiden sich für eine moderne Strom- oder Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien oder bieten Anwendungen, Produkte und Dienstleistungen auf dem Markt an. Insgesamt 28 Prozent der Zuwendungsempfänger der im Jahr 2019 neu bewilligten Projekte im 7. Energieforschungsprogramm, sind kleine und mittlere Unternehmen. Unter den 2019 bereits laufenden Forschungsprojekten hatten sie noch einen Anteil von 25 Prozent.

Von Digitalisierung bis Sektorkopplung

Mit dem 7. Energieforschungsprogramm hat die Bundesregierung die Forschungsförderung verstärkt auf sektor- und systemübergreifende Themen ausgerichtet. Dazu zählen unter anderem Digitalisierung, Sektorkopplung und die Wechselwirkungen von Energiesystem und Gesellschaft. Gerade der Blick auf Schnittstellen und interdisziplinäre Forschungsbereiche bringt die Energiewende voran. Er sorgt für ein besseres Verständnis des Zusammenwirkens der vielen Akteure in einem von erneuerbaren Energien geprägten Energieversorgungssystem und schafft so mehr Effizienz und Sicherheit. Für den erfolgreichen Umbau des Energiesystems ist damit einerseits der wissenschaftliche Fortschritt einzelner Technologien notwendig (zum Beispiel das Optimieren von Komponenten von Windenergieanlagen) und andererseits die Forschung, die das große Ganze und die Verbindungsstellen in den Fokus rückt.

Stets informiert über die Energieforschung

Diese Schnittstellenthemen greift auch das neue Internetportal energiesystem-forschung.de auf. Es informiert über die Energieforschung in den Bereichen Wasserstoff und Sektorkopplung, Stromspeicher, Stromnetze, Systemanalyse, Digitalisierung, Energiewende und Gesellschaft sowie die Energiewende im Verkehr. Das Portal unterstützt den Transfer von Forschungsergebnissen in die wirtschaftliche Praxis indem es über aktuelle Projekte, Fördermaßnahmen und Trends berichtet und einen Newsletter zur Verfügung stellt. Weitere Informationen zum Thema Energieforschung sind auf den fachbezogenen Portalen strom-forschung.de und projektinfos.energiewendebauen.de sowie auf den Seiten der Forschungsnetzwerke Energie zu finden.