Was genau ist eigentlich ein Smart-Meter-Gateway?

Immer mehr Dinge werden "smart": Smart Mobility, Smart Home, Smart City – jetzt werden es auch die Stromzähler. Und zwar mit Hilfe eines intelligenten Messsystems, bestehend aus einem digitalen Stromzähler und einer zentralen Kommunikationseinheit, dem Smart-Meter-Gateway.

Illustration: Erneuerbare Energien, Stromnetz und Verbraucher unter einer Lupe© BMWi

Darum geht’s: Ein Smart-Meter-Gateway verbindet den digitalen Stromzähler und flexible Verbrauchs- und Erzeugungseinrichtungen mit dem intelligenten Stromnetz (Smart Grid). Es macht Verbraucher zu einem aktiven Teil der Energiewende und bringt diese voran, indem es mit Elektrogeräten, Erzeugungsanlagen und dem Stromnetz kommuniziert – und dabei höchste Sicherheitsanforderungen erfüllt.

Damit in einem Unternehmen ein Projekt erfolgreich über die Bühne geht, braucht es ein gutes Projektmanagement. Dieses kümmert sich um alles: erstellt zum Beispiel den Zeitplan, managt Kapazitäten und Ressourcen und kalkuliert die Kosten. Am Wichtigsten ist jedoch, dass beim Projektmanagement die Informationen aller Beteiligten zusammenlaufen und es dafür verantwortlich ist, diese Infos auszuwerten und rechtzeitig an die entsprechenden Mitarbeiter weiterzuleiten. So weiß jeder genau, was zu tun ist, damit das Projekt erfolgreich läuft.

Eine ähnliche Funktion kann zukünftig auch ein Smart-Meter-Gateway übernehmen: Es könnte zum Beispiel Netzzustands- und Verbrauchsdaten von den Elektrogeräten zu Hause und von der Solaranlage auf dem Dach erhalten, diese speichern und die notwendigen Daten verschlüsselt an die berechtigten Energieversorgungsunternehmen weiterleiten. Zusammen mit den Daten von vielen weiteren Smart-Meter-Gateways und denen von Stromerzeugern, -lieferanten und Netzbetreibern entsteht dadurch – vereinfacht gesagt – ein intelligentes Stromnetz. Durch dieses sogenannte Smart Grid weiß der Netzbetreiber, wann wie viel Strom in einer Region benötigt oder produziert wird und wie sich Stromproduktion und -verbrauch im gesamten Netz bestmöglich vereinbaren lassen (mehr zu Smart Grids erfahren Sie hier).

Smart-Meter-Gateways tragen also entscheidend dazu bei, dass die Energiewende vorangetrieben wird. Denn je mehr Strom wir aus wetterabhängigen Energiequellen wie Wind und Sonne gewinnen, je mehr wir mit Strom heizen oder Elektroautos flexibel laden müssen, desto wichtiger ist es, dass wir mithilfe einer sicheren digitalen Vernetzung den Verbrauch und die Erzeugung im gesamten Stromnetz optimal aufeinander abstimmen.

Ein digitaler Stromzähler ist kein Smart Meter

Der Begriff Smart Meter wird oft falsch verwendet. Viele denken, dass ein digitaler Stromzähler bereits ein Smart Meter sei.

Ein digitaler Stromzähler zeigt neben dem aktuellen Zählerstand beispielsweise auch den Stromverbrauch über verschiedene Zeiträume aufgeschlüsselt an, kann aber nicht mit der Außenwelt kommunizieren. Zu einem Smart Meter wird ein digitaler Stromzähler erst dann, wenn er um ein Smart-Meter-Gateway – also die oben beschriebene zentrale Kommunikationseinheit – erweitert wird. Das Smart-Meter-Gateway selbst ist trotz seines Funktionsumfangs ein Modul, das zusätzlich zu dem digitalen Stromzähler eingesetzt wird.

Übrigens: Privathaushalte und andere Stromkunden mit einem Jahresverbrauch unter 6.000 Kilowattstunden (kWh) sowie Stromerzeuger mit weniger als 7 kW installierter Leistung müssen bis 2032 mindestens mit modernen Messeinrichtungen ausgestattet werden. Aber erst, wenn der Jahresverbrauch 6.000 kWh bzw. die installierte Leistung 7 kW übersteigt, wird auch ein Smart-Meter-Gateway Pflicht. Verbraucher unterhalb der 6.000-kWh-Grenze können jedoch, veranlasst durch ihren grundzuständigen Messstellenbetreiber, ein Smart Meter erhalten und von den Vorteilen profitieren (mehr dazu erfahren Sie hier). In diesen Fällen gelten niedrigere Preisobergrenzen für die Messentgelte als bei den Pflichteinbaufällen.

So sicher wie Online-Banking – strenger Datenschutz

Sorgen um die Sicherheit seiner persönlichen Daten muss sich dabei niemand machen – weder Privatpersonen noch Unternehmen. Jedes Smart-Meter-Gateway verfügt über ein integriertes Sicherheitsmodul und erfüllt höchste Sicherheitsstandards, welche vergleichbar mit modernem Online-Banking sind. Deutschland ist hier Vorreiter in ganz Europa.

Zertifiziert und freigegeben werden die Smart-Meter-Gateways vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), der Bundesnetzagentur (BNetzA), der Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt (PTB) sowie in Abstimmung mit Verbänden und den Unternehmen der Energiewirtschaft.

Zudem ist gesetzlich genau geregelt, wer wann welche Messwerte erhält. Das Smart-Meter-Gateway versendet die entsprechenden Daten gegebenenfalls pseudonymisiert – und zwar ausschließlich an berechtigte Empfänger. Die Daten selbst dürfen nur für klar definierte Zwecke verwendet werden. Ein darüber hinausgehender Datentransfer bedarf stets der Zustimmung des Verbrauchers. So wird einerseits ein hohes Maß an Datenschutz und -sicherheit gewährleistet. Andererseits können die Daten, die für die sichere Energieversorgung im intelligenten Stromnetz (Smart Grid) erforderlich sind, von den jeweils berechtigten Akteuren sinnvoll genutzt werden.

Mit dem intelligenten Stromnetz wird die Energiewende digital, damit sie erfolgreich und zukunftssicher weitergehen kann. Die Daten der Letztverbraucher sind dabei durch die Einhaltung hoher technischer Standards abgesichert.