Sichere Stromversorgung

Deutschlands Stromversorgung ist besonders zuverlässig, wie ein Vergleich mit den europäischen Nachbarn zeigt. Nur zwölf Minuten und acht Sekunden betrug die durchschnittliche Unterbrechung je angeschlossenem Letztverbraucher im Jahr 2016. Das sichert der Bundesrepublik einen Spitzenplatz in Europa.

Die Infografik zeigt, dass es 2016 in Deutschland durchschnittlich zu Stromunterbrechungen von gerade einmal 12 Minuten gekommen ist - im Ländervergleich ein ausgesprochen guter Wert.© BMWi; Datenbasis: CEER Benchmarking Report, Juli 2018

In Italien war die Stromversorgung 2016 dagegen im Durchschnitt 37,11 Minuten unterbrochen. Die Briten mussten übers Jahr für 38,39 Minuten zur Taschenlampe greifen, die Franzosen ganze 48,70 Minuten. In Spanien (53,58 Minuten) und Schweden (69,10 Minuten) blieb es weit häufiger dunkel als in Deutschland. Österreich blieb pro angeschlossenem Letztverbraucher 2016 im Durchschnitt rund 24 Minuten im Kalenderjahr ohne Strom, im Nachbarland Schweiz waren es dagegen nur neun Minuten. Das belegen Zahlen aus dem aktuellen Bericht des Council of European Energy Regulators (CEER) zur Strom- und Gasversorgungssicherheit, der im Juli 2018 veröffentlicht wurde. Die aktuellsten Berechnungen des Verbandes der europäischen Regulierungsbehörden beziehen sich auf Zahlen für das Jahr 2016.

Bundesnetzagentur dokumentiert Versorgungsunterbrechungen

Betreiber von Energieversorgungsnetzen müssen der Bundesnetzagentur jedes Jahr einen Bericht über alle in ihrem Netz aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen vorlegen, die länger als drei Minuten dauern. Der Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache der Versorgungsunterbrechungen. Für das Jahr 2017 haben 862 Netzbetreiber 166.560 Versorgungsunterbrechungen übermittelt. Aus ihnen ergibt sich ein Anstieg der Versorgungsunterbrechungen in Deutschland auf 15,14 Minuten.

"Auch wenn der Wert angestiegen ist, liegt die Stromversorgungsqualität in Deutschland weiter auf sehr hohem Niveau", erläutert Peter Franke, Vizepräsident der Bundesnetzagentur. Ursache für den Anstieg der Versorgungsunterbrechungen in der Mittel- und Niederspannungsebene seien Wetterereignisse, erklärte er. "Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität", so Franke weiter.