Mehr Erneuerbare: Anteil 2018 deutlich gestiegen

Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch nimmt weiter zu. 2018 lag er geschätzt bereits bei 38 Prozent. Das zeigen gerade veröffentlichte Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik.

Solarparks entlang eines Kanals© iStock.com/nullplus

Die vorläufige Gesamtbilanz zur Entwicklung der erneuerbaren Energien ist positiv. Sie weist für 2018 einen deutlich gesteigerten Anteil der Erneuerbaren am gesamten Bruttoendenergieverbrauch (BEEV) aus: von 15,5 Prozent im Jahr 2017 auf vorläufig geschätzt 16,6 Prozent im Jahr 2018. Damit kommt die Bundesregierung ihrem verbindlichen Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 auf 18 Prozent zu erhöhen, näher.

Dieser Aufwind ist zum einen den hohen Solarstromerträgen zu verdanken, zum anderen dem 2016 und 2017 weiter vorangegangenen Ausbau im Bereich Windenergie und den sehr guten Windverhältnissen 2017 und 2018 an Land und auf See. An Land wurden 2018 jedoch weniger neue Windkraftanlagen installiert als in den Vorjahren.

Deutliche Steigerung in allen drei Bereichen

Auch der Anteil von Wärme aus erneuerbaren Energien ist im Jahr 2018 gestiegen. Zwar liegt der Einsatz erneuerbarer Energien im Wärmesektor auf Vorjahresniveau, dem steht jedoch ein deutlicher Rückgang des gesamten Endenergieverbrauchs für Wärme aufgrund der milden Witterung gegenüber.

Gewachsen ist der Anteil erneuerbarer Energien im Bereich der oberflächennahen Geothermie (Erdwärme) und der Umweltwärme, die als Energieträger für Wärmepumpen dienen. Durch die hohe Anzahl von Sonnenstunden konnten auch Solaranlagen optimal genutzt werden. Der Einsatz von Biomasse, der mit Abstand wichtigsten erneuerbaren Wärmequelle, ging dagegen zurück. Dadurch blieb die Wärme aus erneuerbaren Energien insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres. Biokraftstoffe im Verkehrssektor legten im Jahr 2018 um etwa fünf Prozent zu.

Anteil erneuerbarer Energien bei Strom, Wärme und Verkehr erhöht

Damit hat sich 2018 der Anteil der erneuerbaren Energien in allen drei Bereichen (Strom, Wärme und Verkehr) deutlich erhöht. Der Fortschritt bei den erneuerbaren Energien hat dazu beigetragen, dass der Primärenergieverbrauch im Jahr 2018 zurückgegangen ist: Er lag im vergangenen Jahr 3,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Allerdings war der Rückgang geringer, als noch im Dezember 2018 von der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. (AGEB) prognostiziert. Der Primärenergieverbrauch beschreibt die verbrauchte Energiemenge, die direkt in den Energiequellen vorhanden ist und noch nicht in Strom, Wärme oder Benzin umgewandelt wurde.