So viel Zubau wie nie

Auch Rekorde sind erneuerbar. Das zeigen die neuesten Zahlen des „Renewables 2016 Global Status Report“. Vergangenes Jahr wurden weltweit 147 Gigawatt neue Ökostrom-Kapazitäten zugebaut – und die Bestmarke aus dem Vorjahr erneut übertroffen.

Familie vor Windkraftanlage© Fotolia / Jens Ottoson

Weltweit fallen Bestmarken, wenn es um erneuerbare Energien geht. Das zeigt der aktuelle „Renewables 2016 Global Status Report“. Laut Bericht war 2015 erneut ein Rekordjahr für die Installation neuer Windräder, Solaranlagen und Co.

147 GW: Zubau stärker denn je

Der Ausbaurekord aus dem Vorjahr wurde 2015 um rund zehn Prozent übertroffen. Die Stromerzeugungskapazität der neu installierten Erneuerbaren-Anlagen beträgt 147 Gigawatt (GW). Im Jahr zuvor waren es rund 135 GW. Auch die Investitionen in Erneuerbare-Anlagen erreichten mit rund 286 Milliarden Euro einen globalen Höchststand. Zudem erklommen die weltweiten Beschäftigungszahlen in der Erneuerbaren-Branche auf den neuen Allzeithöchstwert von 8,1 Millionen.

Wie riesig der Zubau neuer Anlagen ist, wird in einem Vergleich deutlich. Das leistungsfähigste Kernkraftwerk der Welt, Grand Gulf 1 in den USA, hat eine Kapazität von 1,5 GW. Fast hundert Mal so viel kann seit vergangenem Jahr weltweit allein aus den neuen Ökostromanlagen erzeugt werden.

Ausbauziele in immer mehr Ländern

Der enorme Zubau liegt auch daran, dass sich immer mehr Länder konkrete Ziele für den Ökostrom-Ausbau stecken. Anfang 2016 gab es solche Ziele in 173 Ländern der Erde. Im Jahr zuvor waren es noch 164.

Das Ausbauziel für Deutschland lautet: Bis 2025 sollen die Erneuerbaren 40 bis 45 Prozent der Stromversorgung ausmachen. 2050 sollen es sogar 80 Prozent sein. Damit werden die erneuerbaren Energien hierzulande zur tragenden Säule der Energieversorgung.

Und Deutschland ist auf dem besten Weg, das Ziel zu erreichen. Im vergangenen Jahr kletterte der Anteil des erneuerbaren Stroms auf fast ein Drittel, genauer gesagt auf 32,6 Prozent.

Erneuerbare reif für den Markt

Doch nicht allein die konkreten Ziele sorgen für immer mehr Ökostrom in der Welt. Ein weiterer Faktor ist die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien. Laut REN21 können sie heute in vielen Ländern der Erde mit den Preisen für fossile Energien mithalten.

Auch hierzulande. In Deutschland sind die Technologien für Strom aus Wind, Sonne und Co. den Kinderschuhen entwachsen und reif, sich dem Wettbewerb zu stellen. Diese Entwicklung ist ein Grund dafür, dass die Förderung der Erneuerbaren Energien umgestellt werden soll: weg von festen Fördersätzen, hin zu mehr Wettbewerb. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der „Renewables 2016 Global Status Report“ wurde vergangene Woche vom Netzwerk REN21 veröffentlicht. REN21 steht für „Renewable Energy Policy Network for the 21st Century“.