Wirtschaftlichkeit von Wind- und Sonnenstrom stärken

Je mehr Geld die Erneuerbaren an den Strommärkten verdienen, desto weniger EEG-Umlage müssen Stromverbraucher zahlen. Wie das gelingen kann, zeigt eine Studie des Fraunhofer-ISI-Instituts im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums.

Photovoltaikanlagen und Windräder im Rapsfeld© BMWi / Maria Parussel

Damit die Stromversorgung in Deutschland kostengünstig bleibt, muss die Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energien gestärkt werden. Wie der Förderbedarf für Wind- und Sonnenstrom sinken kann, zeigt die Fraunhofer-ISI-Studie "Analyse ausgewählter Einflussfaktoren auf den Marktwert Erneuerbarer Energien", die das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) vergangene Woche veröffentlicht hat.

Netzausbau vorantreiben, konventionelle Mindesterzeugung senken

Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass Strom aus Wind und Sonne deutlich mehr Erlöse erzielen kann, je flexibler das Energiesystem in Deutschland ausgestaltet wird. Für Staatssekretär Rainer Baake verdeutlicht das vor allem zwei Dinge: "Erstens, wenn wir den Netzausbau vorantreiben und die Mindesterzeugung konventioneller Kraftwerke senken, steigt der absolute Marktwert der erneuerbaren Energien und der Förderbedarf kann sinken", so der Staatssekretär. "Zweitens werden die im Weißbuch ausbuchstabierten Maßnahmen nicht nur die Effizienz und Sicherheit unseres Stromsystems weiter erhöhen; sie verbessern auch die Marktchancen der erneuerbaren Energien und senken den Förderbedarf. Wir sollten also auch aus diesem Grund diese Maßnahmen zügig umsetzen."

Weißbuch zeigt Marktchancen für Erneuerbare

Schon im Sommer hat das BMWi im Weißbuch "Ein Strommarkt für die Energiewende" festgestellt, wie wichtig flexible Marktbedingungen sind, um erneuerbare Energien ins Energiesystem zu integrieren. Das Weißbuch war die Basis für den "Gesetzesentwurf zur Weiterentwicklung des Strommarktes", den das BMWi vergangene Woche veröffentlicht hat. Mehr dazu lesen Sie hier.

"Leitstudie Strommarkt" gibt Handlungsempfehlungen

Die Fraunhofer-ISI-Studie ist Teil der "Leitstudie Strommarkt", die das BMWi bereits im September 2013 beauftragt hat. Die Leitstudie sammelt aktuelle Erkenntnisse und leitet daraus Handlungsempfehlungen ab, wie der Strommarkt künftig weiterentwickelt werden kann, um den Anforderungen durch immer mehr Strom aus Wind und Sonne und anderen regenerativen Energien gerecht zu werden. In diesem Rahmen hat das BMWi bereits eine Reihe weiterer Studien mit unterschiedlichen Schwerpunkten veröffentlicht. Hier eine Übersicht: