Fuhrparks: Elektromobilität lohnt sich

Elektrofahrzeuge sind bei der Anschaffung immer noch vergleichsweise teuer. Deshalb gelten sie oft als unrentabel – zu Unrecht: Eine neue Studie zeigt, dass sich elektrische PKW und leichte Nutzfahrzeuge für gewerbliche Fuhrparks schon heute bezahlt machen.

Elektroauto angeschlossen an Aufladekabel© colourbox

Schon heute können elektrische Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in gewerblichen Fuhrparks wirtschaftlich betrieben werden. Zu diesem Schluss kommt die Studie "Elektromobilität im Wirtschaftsverkehr", die am 18. Februar 2015 im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorgestellt wurde. Die Studie vergleicht erstmals die Wirtschaftlichkeit von elektrisch angetriebenen und konventionellen Fahrzeugen in den Kategorien Pkw, leichte Nutzfahrzeuge, mittelschwere Lkw und Linienbusse. Bei den Elektrofahrzeugen wurden jeweils nur rein batteriebetriebene Fahrzeuge untersucht. Die Studie wurde vom Öko-Institut e.V. im Auftrag des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) erstellt und vom BMWi gefördert.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Klein lohnt sich, groß noch nicht: Gerade elektrische Pkw und leichte Nutzfahrzeuge können in gewerblichen Fuhrparks wirtschaftlich betrieben werden. Denn bei hohen Jahresfahrleistungen und langer Haltedauer macht sich schon heute der Einsatz von Elektrofahrzeugen bezahlt. Schwere Nutzfahrzeuge und Busse dagegen rechnen sich noch nicht, weil die größeren Batterien noch zu teuer sind.
  • Der Preis zählt: Die Wirtschaftlichkeit von Elektromobilität hängt maßgeblich davon ab, wie sich die Energie- und Batteriepreise entwickeln und wie viel gebrauchte Elektrofahrzeuge noch wert sein werden. Hier lassen sich bislang nur unsichere Vorhersagen machen.
  • Wandel mit Wirkung: Wenn im Jahr 2020 rund 700.000 elektrische Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in deutschen Fuhrparks unterwegs wären und sie ihren Strom komplett aus erneuerbaren Energien wie Wind oder Sonne erhalten würden, ließen sich damit rund 2,6 Millionen Tonnen an verkehrsbedingten Treibhausgasen vermeiden. Das wären immerhin fast zwei Prozent des derzeitigen CO2-Ausstoßes auf deutschen Straßen. Dieses Szenario ist allerdings – das räumen die Verfasser der Studie ein – sehr optimistisch, da in den letzten zehn Jahren gerade einmal gut 20.500 Elektroautos in Deutschland neu zugelassen wurden. Andererseits ist die Zulassungszahl in den letzten sechs Jahren um das 52-fache gestiegen.

Sigmar Gabriel: wichtiges Signal für Elektromobilität

Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, bringt die Ergebnisse der Studie auf den Punkt: "Die Studie zeigt, dass Elektrofahrzeuge sich wirtschaftlich lohnen. Wirtschaftlichkeit und Elektromobilität müssen keine Gegensätze sein. Das ist ein ganz wichtiges Signal. Wir haben in Deutschland in den vergangenen Jahren eine solide Basis für eine gute Entwicklung der Elektromobilität geschaffen. Daran wollen wir mit dem neuen BMWi-Förderschwerpunkt 'IKT für Elektromobilität' anknüpfen."

Ziel dieser Ende 2015 startenden Forschungsarbeiten ist es, der Elektromobilität im Nutzfahrzeug-Segment wirtschaftlich zum Durchbruch zu verhelfen. Die Abkürzung "IKT" steht für Informations- und Kommunikationstechnologien, die zum Beispiel dabei helfen, im gewerblichen Einsatz Verkehrswege durch eine intelligente Kommunikation mit Fahrzeugflotte und Kunden besser zu planen.