Zypries: Elektromobilität bietet neue Chancen für Stadtwerke

Welche Rolle könnten Elektroautos für die Energieversorgung, welche für Mobilitätskonzepte der Zukunft spielen? Und welches Potenzial ergibt sich daraus für Stadtwerke? Um diese Fragen ging es beim dreijährigen Leuchtturmprojekt "econnect Germany", das kürzlich seine Forschungsergebnisse präsentierte.

Staatssekretärin Brigitte Zypries bei der Pressekonferenz zur Präsentation der Forschungsergebnisse des Leuchtturmprojekts "econnect Germany"© BMWi/ Susanne Eriksson

Die Ergebnisse beruhen auf drei Jahren Forschungsarbeit eines Verbunds aus sieben Stadtwerken und ihren Partnern aus Industrie und Forschung. Sie haben sich zusammengeschlossen, um neue Ideen für Elektroautos zu entwickeln. Das Ziel: Autos über moderne Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) ins intelligente Stromnetz der Zukunft ("Smart Grid") und in den intelligent vernetzten Verkehr ("Smart Traffic") zu integrieren.

So zeigt ein Pilotprojekt, wie öffentlicher Personennahverkehr und E-Carsharing zu einem ganzheitlichen Mobilitätskonzept verbunden werden können, ein anderes liefert ein Praxisbeispiel für die Einbindung von Elektroautos ins vernetzte intelligente Zuhause ("Smart Home"). Im "Parkhaus der Zukunft" – ebenfalls im Rahmen des Projekts entwickelt – werden die abgestellten Fahrzeuge ins Lastmanagement einbezogen und leisten so mit ihren Speicherkapazitäten einen Beitrag zur Netzstabilität. Abseits der Großstädte wurde zudem erkundet, wie attraktiv Elektroautos für Touristen sind; auch neue Konzepte für die Elektromobilität in der Landwirtschaft standen auf der Forschungsagenda. "econnect Germany" hat sich zudem über die deutschen Grenzen hinaus entwickelt – im Dreiländereck Aachen hat es dazu beigetragen, dass grenzüberschreitendes Laden von Elektrofahrzeugen heute unkompliziert möglich ist.

"econnect Germany" – größtes Forschungsvorhaben des Schwerpunkts "IKT für Elektromobilität"

"Die Elektromobilität bietet als Baustein der Energiewende für Stadtwerke in Deutschland neue Chancen. Ich freue mich, dass die Forschungspartner von 'econnect Germany' mit ihren anwendungsnahen Lösungen wichtige Pionierarbeit geleistet haben. Sie haben gezeigt, dass Elektromobilität in Energieversorgungssysteme und moderne Mobilitätskonzepte integriert werden kann. Dies eröffnet Stadtwerken neue Perspektiven – über die Lieferung von Strom, Gas und Wasser hinaus", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Brigitte Zypries. Mit einer Fördersumme von rund 21 Millionen Euro – davon ca. 12 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) – ist "econnect Germany" das größte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des BMWi-Förderschwerpunkts "IKT für Elektromobilität II: Smart Car - Smart Grid - Smart Traffic". Insgesamt wurde an sieben Standorten – Aachen, Duisburg, Osnabrück, Trier, Leipzig sowie auf Sylt und im Allgäu – an zukunftsfähigen Lösungen von Stadtwerken für Stadtwerke geforscht. Für diesen innovativen Ansatz wurde "econnect Germany" 2012 zum Leuchtturmprojekt der Bundesregierung im Bereich Elektromobilität ernannt.

Die beteiligten Stadtwerke unterstrichen die erfolgreiche Zusammenarbeit und die Bedeutung solcher Forschungsprojekte für Innovationen. Der Zusammenschluss zu Forschungskooperationen würde wesentlich dazu beitragen, frühzeitig neue Technologien zu erproben und für die Zukunft gewappnet zu sein. Entsprechend haben die Partner angekündigt, die erfolgreiche Kooperation weiterführen zu wollen und Anwendungen aus den unterschiedlichen Feldern enger miteinander zu verknüpfen.