Abschied und Neubeginn: "Innovationsallianz Photovoltaik" und "F&E für Photovoltaik"

Gemeinsam forschen für die Energiewende: Die Innovationsallianz Photovoltaik hat in Berlin ihre Arbeitsergebnisse präsentiert. Die Abschlusskonferenz bildete gleichzeitig den Auftakt für die Umsetzung einer neuen Förderinitiative.

Arbeiter überwacht Herstellung von Solarzellen© BSW-Solar / Innovationsallianz

Solarmodule aus Glas, die deutlich länger halten als bisher. Solarzellen, die 300 Watt statt 260 Watt Leistung bringen. Oder Prozesse, die die Herstellung von Dünnschichtmodulen um zehn Prozent senken: Dies sind nur drei Beispiele für die erfolgreiche Arbeit der Innovationsallianz Photovoltaik. Bei der Abschlusskonferenz des Forschungsverbundes in Berlin präsentierten rund 120 Vertreter der 25 geförderten Verbundprojekte ihre Innovationen.

Im Verbund an die Spitze

Mit der im Jahr 2010 gegründeten „Innovationsallianz Photovoltaik“ beabsichtigte die Bundesregierung, den Innovationsvorsprung der deutschen Solarindustrie auch in Zeiten harten internationalen Wettbewerbs zu verteidigen. Der Zusammenschluss sollte insbesondere eine starke Kooperation entlang der gesamten Wertschöpfungskette ermöglichen und die Ausrüstungs- und Systemtechnologieunternehmen noch enger mit den Anwendern in der Photovoltaik-Industrie vernetzen.

Ziel der Förderaktivitäten ist es, die Ergebnisse der industriegeführten Forschungsprojekte möglichst rasch in neue Verfahren und innovative Produkte mit verbesserten Eigenschaften zu übersetzen, die Herstellungskosten zu senken und auf diese Weise Investitionen am Standort Deutschland zu fördern. Um möglichst schnell eine Integration in den Markt zu erreichen, setzt die Innovationsallianz auf verbindliche Vereinbarungen zur tatsächlichen Umsetzung der Ergebnisse.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) haben die Innovationsallianz Photovoltaik von 2010 bis 2014 mit Fördergeldern in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro unterstützt.

Kosten senken, Vorsprung sichern

Die Ergebnisse aus den Verbundprojekten können maßgeblich dazu beitragen, den internationalen Innovationsvorsprung der Solarunternehmen in Deutschland zu sichern und die Kosten für Solarstrom weiter zu senken: Im Rahmen des Forschungsprojektes CIGSfab beispielsweise konnten die Herstellungskosten von sogenannten Dünnschicht-Modulen – besonders dünnen Solarmodulen – um rund zehn Prozent gesenkt werden.

Auch der Ansatz der Innovationsallianz Photovoltaik, Unternehmen entlang der gesamten Produktionskette zusammenzubringen, hat sich bewährt: So zeigt zum Beispiel das Projekt SONNE, wie die enge Kooperation über die verschiedenen Wertschöpfungsstufen hinweg schnelle Entwicklungszyklen vom Labor in die Fertigung ermöglicht. In diesem Verbund hatten sich zehn Unternehmen und vier Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen.

In vier Teilprojekten klopften die Forscher die gesamte Prozesskette nach Verbesserungsideen ab. Dank der neuen PERC-Technologie konnten sie zum Beispiel die Leistung der Solarzellen-Module in der Pilotfertigung von heute üblichen 240 bis 260 Watt auf 300 Watt steigern – Weltrekord für PERC-Module im Standard-60-Zellenformat! Zudem entwickelten die Forscher Glas-Solarmodule, deren Lebensdauer um fünf Jahre auf 30 Jahre verlängert werden konnte bei gleichzeitig reduzierter Alterung. Für die Kunden bedeuten diese Innovationen vor allem eines: reduzierte Systemkosten. Denn sie erzeugen auf gleicher Fläche deutlich mehr Strom und senken zugleich die flächenabhängigen Kosten, beispielsweise für die Installation.

Neue Förderinitiative gestartet: F&E für Photovoltaik

Die Abschlusskonferenz der Innovationsallianz Photovoltaik in Berlin gab zugleich den Startschuss für die Umsetzung der neuen Förderinitiative „F&E für Photovoltaik“, für die BMWi und BMBF gemeinsam rund 50 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Im Fokus der Förderung stehen Projekte der anwendungsorientierten, industriegeführten Forschung sowie Themen für den Markt der Zukunft: ganzheitlich optimierte dezentrale Energieversorgungssysteme für einen wirtschaftlichen Photovoltaik-Betrieb, innovative Herstellungstechniken und Photovoltaik-Produktionsanlagen sowie Qualitäts-Module als Alleinstellungsmerkmal für die deutsche Photovoltaik-Industrie. Gefördert werden insgesamt zwölf Verbünde. Die ersten Vorhaben sind bereits angelaufen.

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