Markttransparenzstelle für Kraftstoffe stärkt Wettbewerb

Positive Zwischenbilanz des Bundeskartellamts für die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe: Die dort gesammelten Daten vereinfachen die gezielte Suche nach der günstigsten nächstgelegenen Tankstelle. Jeder vierte Autofahrer hat die Informationen bereits genutzt.

Zapfsäule mit verschiedenen Treibstoff© colourbox.com

Dank der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS) können Autofahrerinnen und Autofahrer seit vergangenem Jahr aktuelle Kraftstoffpreise in Echtzeit abrufen. Denn die bei der Markttransparenzstelle zusammengetragenen Daten bilden die Grundlage für den verbraucherfreundlichen Live-Vergleich von Tankstellen – online, auf dem Smartphone oder über das Navigationsgerät. Autofahrern erleichtert das die gezielte Suche nach der günstigsten Tankstelle in ihrer Nähe oder entlang der weiteren Route. Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe schafft damit Klarheit über die Kraftstoffpreise und stärkt den Wettbewerb.

In seinem Jahresbericht 2013 stellt das Bundeskartellamt fest, dass mittlerweile mehr als 14.000 Tankstellen in Deutschland ihre Preisänderungen an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe melden. Das entspreche einer weitgehenden Marktabdeckung. Weitervermittelt werden die Daten über Verbraucher-Informationsdienste: Mit Stand Juli 2014 seien mehr als 110 Verbraucher-Informationsdienste zugelassen, mehr als 20 Verbraucher-Informationsdienste befänden sich bereits im Live-Betrieb.

Die Nachfrage nach diesen Angeboten ist groß. Nach Angaben des Bundeskartellamts hat seit Einführung im September 2013 rund jeder vierte deutsche Autofahrer die Informationsdienste genutzt und die Benzinpreise verglichen. Besonders hoch ist die Resonanz bei Männern und bei Jüngeren – 30 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen haben bereits einen Preisvergleich vorgenommen, bei den 16- bis 29-jährigen Autofahrern sind es sogar 39 Prozent. "Je mehr Autofahrer von dem Instrument Gebrauch machen und gezielt die jeweils günstigste Tankstelle ansteuern, desto höher wird der Druck auf die Mineralölkonzerne, wettbewerbskonforme Preise zu setzen", heißt es im Bericht des Bundeskartellamtes.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat im Jahr 2012 die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe initiiert. Rechtsgrundlage ist das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB). Einzelheiten sind in einer Verordnung des BMWi vom März 2013 geregelt.

So arbeitet die Markttransparenzstelle

1. Tankstellen melden ihre aktuellen Preise direkt an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe. Seit dem 31. August 2013 sind Unternehmen, die öffentliche Tankstellen betreiben oder dort über die Preissetzungshoheit verfügen, zu dieser elektronischen Meldung innerhalb von fünf Minuten nach Änderung des Verkaufspreises verpflichtet.

2. Die Markttransparenzstelle gibt die Daten direkt an die privaten Anbieter von Verbraucher-Informationsdiensten weiter.

3. Autofahrer finden per App die günstigste Tankstelle in ihrer Nähe und können diese direkt ansteuern.