Staatssekretär Beckmeyer: Norwegen kommt Schlüsselrolle für die deutsche Erdgasversorgung zu

Uwe Beckmeyer, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), hat die Bedeutung von Erdgas für die deutsche Energieversorgung betont. Dabei hob er Norwegen als wichtigen Partner hervor. Die Ukraine-Krise mache deutlich, wie wichtig diese Kooperation sei.

Staatssekretär Beckmeyer: Norwegen kommt Schlüsselrolle für die deutsche Erdgasversorgung zu© iStock.com / Jevtic

Erdgas stellt auf absehbare Zeit ein wesentliches Element der Energieversorgung in Deutschland und in Europa dar. Gerade auf dem Weg in das regenerative Zeitalter könne Erdgas eine Brückenfunktion übernehmen, sagte Staatssekretär Beckmeyer auf dem „Forum Erdgas“ am 24. Juni. „Dabei kommt Norwegen eine Schlüsselrolle zu.“ Das Treffen, das von den Energieunternehmen Wintershall und Statoil organisiert wird, fand als Beitrag zur deutsch-norwegischen Energiepartnerschaft zum ersten Mal in Berlin statt.

Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Verbänden, Wissenschaft und Politik diskutierten in Berlin die Frage, ob Deutschland für die Energiewende eine neue Gasmarktstrategie benötige. Deutschland ist mit einem Verbrauch von rund 98,6 Milliarden Kubikmetern (Stand: 2013) der derzeit größte Erdgasmarkt in der Europäischen Union.

Durch den steigenden Anteil der Erneuerbaren an der deutschen Energieversorgung und einer verbesserten Energieeffizienz wird der Gasbedarf im Wärmemarkt zwar spürbar zurückgehen. Doch auch aufgrund neuer Verwendungsmöglichkeiten, etwa als alternativer Kraftstoff, gibt es für Erdgas weitere Absatzpotenziale. Zudem bildeten, so Beckmeyer, gerade hocheffiziente Gaskraftwerke mit Wirkungsgraden von 60 Prozent eine ideale klimakompatible Ergänzung zu schwankenden erneuerbaren Energieträgern.

Langfristige Partnerschaft

Norwegen ist für Deutschland ein verlässlicher Energiepartner und nach Russland zweitwichtigster Energielieferant. Uwe Beckmeyer: „Die Ukraine-Krise macht deutlich, wie wichtig eine enge Kooperation ist, um unsere Energieversorgung zu sichern.“ Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie führe daher auch einen intensiven politischen Dialog mit dem norwegischen Energieministerium.
Rund ein Drittel der deutschen Erdgasimporte kommen derzeit aus Norwegen, das über 40 Prozent der westeuropäischen Öl- und Gasressourcen verfügt. Deshalb sind deutsche Gasunternehmen als Lizenzinhaber und Operateure inzwischen wichtige Akteure auf dem norwegischen Kontinentalsockel. Zudem ist Deutschland die wichtigste Drehscheibe für den internationalen Vertrieb von Erdgas, insbesondere aus Norwegen und Russland.