Green IT schont Klima und Unternehmensbilanz

Über drei Jahre entwickelten Industrie und Forschung neue Lösungen für energieeffiziente IT- und Kommunikationstechnik. Auf der Abschlusskonferenz des Programms IT2Green wurden am 8. Mai in Berlin die Ergebnisse präsentiert.

Staatssekretärin Brigitte Zypries (2.v.r.) mit Christoph Caselitz (Rittal GmbH & Co. KG), Professor Dr.-Ing. Thomas Wiegand (Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut), Dr. Bernhard Rohleder (BITKOM e.V.) (von links nach rechts)Staatssekretärin Brigitte Zypries (2.v.r.) mit Christoph Caselitz (Rittal GmbH & Co. KG), Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand (Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut), Dr. Bernhard Rohleder (BITKOM e.V.) (v.l.n.r.) © VDI/VDE


IT steckt heute überall: in Büros, Verwaltung und Rechenzentren. So ist es kein Wunder, dass Experten einen Anstieg des Stromverbrauchs für Computer und Kommunikationstechnik um 20 Prozent in den Jahren 2007 bis 2020 erwarten. Es gilt, mit energieeffizienter Technik und intelligenten Nutzungskonzepten gegenzusteuern. Zehn solcher Projekte hat das Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen des Programms IT2Green gefördert. Am 8. Mai wurden im Rahmen einer Abschlusskonferenz in Berlin die Ergebnisse vorgestellt.

Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries: "Die Lösungen der Forschungsprojekte zeigen, wie der Energieverbrauch von Informations- und Kommunikationstechnologien deutlich reduziert werden kann. Das ist wichtig, denn wir müssen die Energieeffizienz-Potenziale der Green IT stärker nutzen. Energieeffiziente IT-Infrastrukturen sind eine wesentliche Grundlage, um den IKT-Standort Deutschland zu stärken. Sie helfen durch die Einsparungen auch bei der Umsetzung der Energiewende. Die Green IT sollte deshalb weiter vorangetrieben werden."

Intelligente Mobilfunkmasten sparen Strom

So entwickelten zum Beispiel Forscher neue Methoden für ein energieeffizientes und gleichzeitig leistungsfähiges Mobilfunknetz der Zukunft. Im Projekt "IntelliSpektrum" zeigten sie, dass sich durch selektives Abschalten von Sendeanlagen der Energieverbrauch von Mobilfunknetzen um bis zu 30 Prozent reduzieren lässt.

Das Projekt "pinta" widmete sich der Steigerung der Energieeffizienz in Bürogebäuden. Bei einer Stichprobe des Nutzerverhaltens zeigte sich, dass Büroarbeiter oft bis zu 20 Prozent ihrer Arbeitszeit nicht an ihrem Schreibtisch verbringen. Gründe dafür sind zum Beispiel Meetings oder externe Termine. In dieser Zeit laufen viele elektronische Geräte, aber auch Licht und Heizung einfach weiter und verbrauchen unnötig Strom. Das Projekt setzte auf ein neuartiges Energiesparsystem, dass durch Sensoren die Abwesenheit des Nutzers bemerkt und Rechner sowie Licht und Heizung entsprechend herunterregelt. Bezogen auf den Stromverbrauch erreichte das System Energieeinsparungen von bis zu 36 Prozent gegenüber Rechnern mit Standardkonfiguration.

Kostenloser Leitfaden liefert Praxistipps zu Green IT

Das Programm IT2Green lief über drei Jahre und hatte ein Volumen von 60 Millionen Euro. Davon steuerte das Bundeswirtschaftsministerium rund 30 Millionen Euro bei. Neben der Präsentation der Ergebnisse auf der Abschlusskonferenz gibt es jetzt auch einen Green-IT-Leitfaden. Unter dem Titel "Energieeffiziente IKT in der Praxis" zeigt er konkrete Energiesparmaßnahmen auf. Er richtet sich vor allem an IT-Verantwortliche von mittelständischen Unternehmen, Behörden und anderen Einrichtungen, die IT- und Kommunikationssysteme in Büros und Rechenzentren betreiben.