Neues Förderprogramm: Energieeffizienz in der Wasserwirtschaft

In der Wasserwirtschaft gibt es große Energieeinsparpotentiale. Bis zu 25 Prozent Energie könnten eingespart werden. Wie, das wird in einem neuen Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) untersucht.

KläranlageKläranlagen wie diese sollen künftig effizienter betrieben werden und sogar Energie erzeugen. © darknightsky / fotolia.com


In der Wasserwirtschaft wird jede Menge Energie verbraucht. So sind etwa Kläranlagen mit 4,2 Terrawattstunden pro Jahr die größten Stromverbraucher im kommunalen Bereich in Deutschland und haben einen höheren Strombedarf als etwa Schulen oder die Straßenbeleuchtung.

Insgesamt verbrauchen die vorhandenen Anlagen für die öffentliche Wasserversorgung und die Abwasserbehandlung jedes Jahr rund 6,6 Terrawattstunden Strom. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von etwa 1,6 Millionen Vier-Personen-Haushalten.

„Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, müssen wir die Einsparpotentiale in der Wasserbewirtschaftung heben. Wir erforschen daher, wie der hier benötigte Stromverbrauch durch Energiesparmaßnahmen und Effizienzsteigerungen reduziert werden kann“, sagte Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung. Laut der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) bestehen Energieeinsparpotentiale in der Wasserbewirtschaftung von bis zu 25 Prozent.

In den zwölf Projekten des neuen Förderprogramms „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Wasserwirtschaft - ERWAS“ des BMBF wird zum Beispiel untersucht, wie Kläranlagen in Zukunft mit Hilfe neuer Technologien effizienter betrieben werden und sogar selbst Strom erzeugen können.

Zudem könnten Anlagen der Wasserwirtschaft künftig eine Pufferfunktion für das Stromnetz übernehmen. Wenn der Anteil von Wind und Sonne am Strommix in Deutschland immer weiter steigt, wird es durch ihre Wetterabhängigkeit immer schwieriger, das Stromangebot zu steuern. Weil Angebot und Nachfrage im Netz immer ausgeglichen sein müssen, könnten die Anlagen – wenn sie intelligent gesteuert werden – immer dann Strom abnehmen, wenn viel erneuerbar erzeugter Strom zur Verfügung steht. Bei geringem Angebot würden sie hingegen Strom ins Netz einspeisen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Programm mit 27 Millionen Euro.