Editorial

Portraitfoto von Bundesminister Sigmar GabrielSigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie © Dominik Butzmann

Liebe Leserinnen und Leser,

mit einem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz wollen wir den Strompreis stabilisieren und die Voraussetzung dafür schaffen, dass wir die ehrgeizigen Ausbauziele für den Ökostrom erreichen. Die EEG-Umlage hat sich seit 2010 fast verdreifacht, von knapp zwei auf mittlerweile mehr als sechs Cent pro kWh. Dies führt inzwischen zu einer jährlichen Belastung von 22-24 Milliarden Euro für die Stromkunden.

Damit wir immer mehr sauberen Strom produzieren, der gleichzeitig bezahlbar und sicher bleibt, packen wir jetzt auf mehreren Baustellen an: Einerseits soll die Vergütung für Ökostrom sinken. Damit das klappt, setzen wir beim Ausbau auf die Technologien, die sich am meisten rechnen. Zum Beispiel ist es günstiger, Strom aus Sonne zu gewinnen, als ihn aus Biomasse zu erzeugen. Andererseits wollen wir die Kosten der Energiewende auf mehr Schultern verteilen. Dafür sollen Ausnahmen von der EEG-Umlage nur noch dann gelten, wenn sie wirklich nötig sind. Das ist nur fair, denn schließlich ist der Umbau unserer Energieversorgung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Den erneuerbaren Energien verdanken schon heute 300.000 Menschen ihren Job. Zum Vergleich: In der Kernenergie waren in der Spitze 30.000 beschäftigt. Das heißt, im Bereich der Erneuerbaren haben wir jetzt das Zehnfache erreicht. Ein guter Anfang, und ich möchte, dass es noch mehr werden. Dafür bietet die Energiewende eine riesige Chance. Wenn sie gelingt, werden wir zudem unabhängiger von Rohstoff-Importen aus dem Ausland. Nicht zuletzt geht es bei der Energiewende auch darum, in der ganzen Welt Nachahmer zu finden. Erst am Wochenende habe ich bei meinem Besuch in Polen dafür geworben. Dies wird uns langfristig aber nur gelingen, wenn wir die Energiewende auch ökonomisch zum Erfolg führen und alle Bürgerinnen und Bürger davon profitieren können. Mit der EEG-Reform stellen wir auf diesem Weg eine wichtige Weiche.

Dies ist die zweite Ausgabe unseres wöchentlichen Newsletters "Energiewende direkt". Bitte helfen Sie uns, diesen Newsletter besser zu machen. Über Anregungen, Kritik (und natürlich auch Lob) freuen wir uns. Schreiben Sie einfach eine kurze Mail an newsletter-energiewende@bmwi.bund.de.

Ihr
Sigmar Gabriel