Heizenergie für ein warmes Zuhause

Noch heizen die Deutschen ihre Wohnungen hauptsächlich mit Gas. Doch die Erneuerbaren holen auf und werden immer wichtiger im Energiemix. Wer über eine Umstellung seiner Heizungsanlage nachdenkt, kann jetzt neue Förder- und Beratungsmöglichkeiten nutzen.

Inforgrafik zu den wichtigsten Energieträgern für Wohnungsheizung© BMWi, BDEW: vorläufige Zahlen, teilweise geschätzt (Stand 12/2020)

Zum Jahresende 2020 wurde mit 49,5 Prozent noch immer knapp die Hälfte des deutschen Wohnungsbestandes mit Gas beheizt. Der Anteil an mit Öl beheizten Wohnungen ging 2020 leicht um 0,3 Prozent auf ein Viertel (25 %) zurück. In immer mehr Wohnungen wurden im vergangenen Jahr klimafreundlichere Alternativen verwendet. 14,1 Prozent aller Wohnungen waren 2020 an ein Fernwärmenetz angeschlossen. Deutlich zugenommen hat im vergangenen Jahr auch der Anteil der mit Wärmepumpen versorgten Wohnungen. Er stieg auf 2,6 Prozent. Die Anteile der anderen Energieträger an Wohnungsheizungen blieben etwa konstant. In neu gebauten Wohnungen entschieden sich die Bauherren 2020 zu mehr als 63 Prozent für Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien wie Wärmepumpen oder Biomasseanlagen sowie für Fernwärme als Energielieferanten.

Der Trend hin zu erneuerbaren Energien wird auch in der 10-Jahres-Rückschau deutlich: Der Anteil von Wärmepumpen und Fernwärme nahm jeweils um zehn Prozent zu, während der Energieträger Gas/Bioerdgas im 10-Jahres-Verlauf um rund 15 Prozentpunkte zurückging.

Sechs Milliarden Euro für Gebäudeeffizienz im Jahr 2021

Keine Heizung hält ewig und der Heizungstausch ist oft auch die Chance auf einen Technikwechsel hin zu erneuerbaren Energien. Diese können mit verschiedenen Effizienzprogrammen für den Gebäudebereich wie der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusätzlich umfangreich gefördert werden.

Die neuen Effizienzförderprogramme und die Zukunft im Gebäudesektor waren auch ein wichtiges Thema auf dem virtuellen Gebäudetag "Building the Future" Anfang Februar 2021. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier betonte vor Ort: "Der Gebäudesektor ist ein wichtiger Faktor für das Gelingen der Energiewende. In der aktuellen Legislaturperiode haben wir auch für diesen Bereich zahlreiche Maßnahmen für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz beschlossen und die Mittel zur Finanzierung von neuen Bundeszuschüssen für Haus- und Heizungsmodernisierungen deutlich erhöht". Die Ergebnisse könnten sich sehen lassen, sagte Altmaier weiter. Die förderbedingten CO2-Einsparungen verdoppeln sich im Vergleich zu früheren Untersuchungen auf 14 Millionen Tonnen bis 2030.

Neues Beratungsangebot zum Heizungstausch

Wer sich für eine neue Heizungsanlage interessiert, kann seit Januar 2021 nicht nur von den neuen Förderungen profitieren, sondern auch ein neues Beratungsangebot zum Heizungstausch nutzen. Die vom BMWi geförderte Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet jetzt bundesweit eine solche Beratung an, den "Eignungs-Check Heizung". Mit dem Check können passend zu den individuellen Interessen geeignete Heiztechniken vorgeschlagen werden. Dafür nehmen Energieberater unter anderem technische Rahmenbedingungen und die Wünsche der Eigentümer auf. Am Ende werden alle infrage kommenden Heiztechniken miteinander verglichen und nach Kriterien wie CO2-Emissionen, Investitionskosten, Förderung und Betriebskosten bewertet. Der Verbraucher erhält eine Übersicht mit den drei am besten geeigneten Heiztechniken und eine Gesamtübersicht mit allen geprüften Techniken.

Die Beratung kostet durch die Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für den Ratsuchenden lediglich 30 Euro. Weitere Informationen gibt es unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder kostenlos unter der Telefonnummer 0800 809 802 400.

Wohneigentümer, die ihr gesamtes Gebäude energetisch modernisieren möchten, können mit der "Energieberatung für Wohngebäude (Vor-Ort-Beratung, individueller Sanierungsfahrplan)" einen auf sie zugeschnittenen Weg zum Effizienzhaus planen - mit Hilfe eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP). Die Energieberatung wird mit einem Zuschuss des BMWi von bis zu 80 Prozent der Kosten unterstützt - maximal jedoch 1.300 Euro bei einem Ein- und Zweifamilienhaus und 1.700 Euro bei einem Mehrfamilienhaus. Wird im Anschluss an eine Energieberatung eine Sanierungsmaßnahme auf Grundlage eines iSFP umgesetzt, erhöht sich der jeweilige Fördersatz in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) um zusätzliche fünf Prozentpunkte (iSFP-Bonus).