Mehr Erneuerbare, weniger Fossile: Energieverbrauch ist 2018 gesunken

Die Deutschen haben 2018 weniger Primärenergie verbraucht als im Vorjahr: Nach Schätzung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ist der Verbrauch um fünf Prozent gesunken. Dazu beigetragen hat der rückläufige Kohleverbrauch.

Die Infografik zeigt, dass der Primärenergieverbrauch in Deutschland von 2017 auf 2018 um fünf Prozent gesunken ist.© BMWi; Datenbasis: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland ist im letzten Jahr deutlich gesunken: Die verbrauchte Energiemenge, die direkt in den Energiequellen vorhanden ist und noch nicht in Strom, Wärme oder Benzin umgewandelt wurde, lag 2018 rund fünf Prozent unter dem Vorjahreswert (mehr zum Thema Primärenergie erfahren Sie hier). Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) schätzt, dass der jährliche Verbrauch von knapp 13.600 auf etwa 12.900 Petajoule (PJ) zurückgegangen ist. Damit ist der Wert erstmals seit 2014 wieder gesunken. Vor allem der Verbrauch von Steinkohle ging zurück: um mehr als elf Prozent, weil deutlich weniger Steinkohle in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet wurde.

So viel Energie eingespart wie Irland insgesamt verbraucht

Laut AGEB haben die milde Witterung, höhere Energiepreise und eine verbesserte Energieeffizienz zur Reduzierung des Primärenergieverbrauchs geführt und selbst die verbrauchssteigernden Effekte der guten Konjunktur und der Bevölkerungszunahme kompensiert. Auch wenn man die Witterungseffekte herausrechnet, sei der Verbrauch noch um knapp vier Prozent zurückgegangen. Die so eingesparte Energiemenge entspricht in etwa dem Primärenergieverbrauch von Irland.

Zu dem gesunkenen Primärenergieverbrauch in Deutschland hat sowohl die abnehmende Kohleverstromung beigetragen als auch die weiter steigende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Denn die Abkehr von konventionellen Energieträgern hat nicht nur zur Folge, dass fossile Energien durch Erneuerbare ersetzt werden. Sie bewirkt auch, dass die fossile Energie, die bei der Stromerzeugung zum Beispiel in Kohlekraftwerken aufgrund des hohen Umwandlungsverlusts ungenutzt verloren geht, eingespart wird. Die Nutzung von Wind, Sonne und Wasserkraft dagegen hat defintionsgemäß einen Wirkungsgrad von 100 Prozent (mehr zum Thema Wirkungsgrad erfahren Sie hier).

Mit einem Drittel hat der Mineralölverbrauch, der überwiegend im Verkehrsbereich anfällt, den größten Anteil am Primärenergieverbrauch. Der Erdgasverbrauch trägt mit rund einem Viertel dazu bei. Der Primärenergieverbrauch muss beständig weiter sinken, damit sich die ambitionierten nationalen und europäischen Energie- und Klimaziele erreichen lassen.