Wie viel Energie speisen die Erneuerbaren jetzt gerade ein?

Die Online-Plattform SMARD der Bundesnetzagentur stellt Strommarktdaten nahezu in Echtzeit ins Netz: Einspeisung, Stromverbrauch, Großhandelspreise, Export und Reserveleistung. Damit schaffte es SMARD unter die Finalisten des Digital Leader Awards.

Die Online-Plattform SMARD der Bundesnetzagentur stellt Strommarktdaten nahezu in Echtzeit ins Netz.© iStock/shapecharge

SMARD stellt den Strommarkt in Echtzeit dar, zumindest in "near real-time", etwas verzögert. Aus dem Datenpool kann jeder sich ein Diagramm der Wahl zusammenstellen, zum Beispiel beobachten, wie sich die erneuerbaren Energien an einem sonnigen, windigen Tag der Stromverbrauchskurve annähern und wie sich dann Großhandelspreise, Stromexport und Reserveleistung entwickeln. Alle Daten zu Erzeugung, Verbrauch, Markt und Systemstabilität lassen sich als Diagramm für beliebige Zeiträume ab Anfang 2015 abrufen und miteinander kombinieren.

Dreimal 100 Prozent Ökostrom im ersten Halbjahr 2018

Die Online-Plattform ist eine anwenderfreundliche Fundgrube für alle, die sich für die Energiewende interessieren. Unter "Deutschland im Überblick" zeigt SMARD auf einer Deutschlandkarte, wie viel Strom mit welchen Nachbarländern zu welchem Preis ausgetauscht wird und welche größeren Kraftwerke gerade wie viel Strom ins Stromnetz einspeisen. "Strommarkt erklärt" erläutert die wichtigsten Begriffe und Zusammenhänge, so dass auch Energie-Neulinge verstehen, wie die Märkte funktionieren. Und bei den Nachrichten unter "Strommarkt aktuell" wird unter anderem der beliebten Frage nach den Ökostrom-Rekorden nachgegangen: Wann haben die erneuerbaren Energien zuletzt 100 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland abdecken können? Hier ist es nachzulesen: am 1. und 21. Mai 2018. Ein Blick auf die interaktiven Diagramme zeigt: 100 Prozent waren es am 1. Mai zwei Stunden lang ab 13:15 Uhr (siehe hier), am 21. Mai eineinhalb Stunden von 13:15 bis 14:45 Uhr (siehe hier), jeweils mit hohem Solarstrom-Anteil. Gleich zu Jahresbeginn hatte Windenergie für den ersten 100-Prozent-Rekord des Jahres 2018 gesorgt, eine Stunde und 45 Minuten lang, noch vor Sonnenaufgang (siehe hier).

Sehen, wie der Strommarkt funktioniert

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und die Bundesnetzagentur stärken mit der Informationsplattform SMARD die Transparenz am Strommarkt und machen nachvollziehbar, wie der Markt funktioniert. Die Plattform führt die wichtigsten Daten zusammen, die sich Interessierte sonst aus verschiedenen Quellen zusammensuchen müssten. Damit sind die wesentlichen Marktmechanismen auf einen Blick zu sehen. Die informative Plattform schaffte es in der Kategorie "Digitize Society" des Digital Leader Awards ins Finale der besten drei Projekte. Den Digital Leader Award erhalten Projekte, die die digitale Transformation in Unternehmen, Behörden und der Gesellschaft vorantreiben. In der Kategorie "Digitize Society" zeichnet die Jury Projekte aus, die dem Wohl der Allgemeinheit dienen können. Mit der Internetplattform SMARD können alle Bürgerinnen und Bürger die Energiewende live verfolgen. Das und die gute Nutzerführung hat die Jury so begeistert, dass SMARD für einen Top-3-Platz in dieser Kategorie ausgewählt wurde.