Wieder mehr Beschäftigung bei erneuerbaren Energien

Im Jahr 2016 waren 338.600 Menschen im Bereich erneuerbare Energien beschäftigt. Das sind 10.000 mehr als noch im Vorjahr. Zugpferd ist vor allem die Windbranche.

Infografik: Im Jahr 2016 waren 338.600 Personen im Bereich erneuerbare Energien beschäftigt. Das sind 10.000 mehr als noch im Vorjahr. Zugpferd ist vor allem die Windbranche.© BMWi; Datenbasis: DIW Berlin, DLR und GWS

Mehr Arbeitsplätze bei den erneuerbaren Energien: Im Jahr 2016 waren 338.600 Personen im Bereich erneuerbare Energien beschäftigt. Das sind 10.000 mehr als noch im Vorjahr. Damit hat sich seit dem Jahr 2000 die Zahl der Arbeitsplätze mehr als verdreifacht: Damals waren es 106.700. Das ist ein Ergebnis einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Auftrag gegebenen Studie zu ökonomischen Kennzahlen des Energiesystems, die jetzt veröffentlicht wurde. Hier können Sie die Studie herunterladen.

Treiber ist vor allem die Windenergie

Mit 160.200 Jobs arbeiten in der Windbranche fast die Hälfte aller Erneuerbaren-Beschäftigten. Auf Wind an Land entfallen 133.000 Arbeitsplätze. Wind auf See bietet 27.200 Jobs. Danach rangiert die Biomasse mit 105.600 Beschäftigten. In der Solarenergie sind 45.200 Menschen tätig.

Die Studie erfasst die Beschäftigung bei den erneuerbaren Energien in zweierlei Hinsicht: Zum einen zählt sie die Personen, die unmittelbar im Betrieb und der Wartung von Anlagen zur Energieerzeugung in Deutschland beschäftigt sind. Zum anderen beziffert sie die Beschäftigten in Unternehmen, die diese Anlagen oder Teile davon herstellen, zum Beispiel Rotorblätter von Windrädern.

Starker Strukturwandel in der Energiebranche

Die Studie zeigt, dass die Beschäftigungshöhe in der Energiebranche in zentralen Bereichen - wie etwa Bereitstellung und Handel von Energie - über die Jahre hinweg relativ stabil geblieben ist. Sie verdeutlicht jedoch den grundlegenden Strukturwandel, den die Energiewende bewirkt: Weg von den konventionellen hin zu den erneuerbaren Energieträgern.

Das spiegelt sich etwa im Steinkohlebergbau und den damit verbundenen Sektoren wider. Im Jahr 2000 waren es noch mehr als 100.000 Personen, die in diesem Bereich arbeiteten. Im Jahr 2016 ist diese Zahl auf rund 10.000 gesunken.

Weitere Veränderungen werden auch unter den einzelnen erneuerbaren Energieträgern aufgezeigt. Beispiel Photovoltaik: Im Boomjahr 2011 war die Beschäftigung mit 150.000 Personen rund dreimal so hoch wie heute. Vor allem durch die verschärfte Konkurrenz von Herstellern aus dem Ausland werden die Anlagen vermehrt dort erstellt. Die Windbranche konnte in den vergangenen Jahren hingegen einen Aufschwung verzeichnen: Die Beschäftigung hat sich hier seit 2011 um knapp 55.000 Personen erhöht.

Ökonomischer Fußabdruck der Energiewirtschaft

Die Studie basiert auf zwei Datengrundlagen: erstens Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes, insbesondere zu den konventionellen Energien; zweitens auf eigenen Berechnungen und Schätzungen, insbesondere zu den erneuerbaren Energien. Neben den Beschäftigungszahlen untersucht die Studie den kompletten ökonomischen Fußabdruck der gesamten Energiewirtschaft durch Produktionsleistung, Investitionen und Beschäftigung. Sie widmet sich also erneuerbaren und konventionellen Energieträgern gleichermaßen.