SMARDte Lösung: Strommarktdaten jetzt auch zum Runterladen

Strommarktdaten in Echtzeit verfolgen? Das geht mit der Onlineplattform SMARD bereits seit Juli 2017. Kurz vor Jahreswechsel sind weitere Funktionen dazugekommen, die die Plattform für Nutzer noch interessanter machen.

Frau verfolgt am Computerbildsch Strommarktdaten auf der SMARD-Plattform.© Bundesnetzagentur

"SMARD ist eine Fundgrube für alle, die sich für die Energiewende und speziell für den Strommarkt interessieren." So brachte es Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA) bei der Einführung der Onlineplattform im Juli 2017 auf den Punkt. Rainer Baake, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, ergänzte: "Die Daten sind anwenderfreundlich aufbereitet, so dass auch Laien damit zurechtkommen. Für Experten gibt es umfangreiche Analysefunktionen. Die BNetzA betreibt die Plattform im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums und hatte bereits angekündigt, dass SMARD kontinuierlich weiterentwickelt würde.

Genau das ist nun geschehen: Im Dezember gab es das erste große Update, das für die Nutzer zahlreiche Verbesserungen bereithält. Die erste wichtige Neuerung betrifft den Download von Daten: Unter dem Menüpunkt "Daten herunterladen" lassen sich nun alle Informationen, die man sich im Bereich "Marktdaten visualisieren" anzeigen lassen kann, noch komfortabler auf dem eigenen Rechner abspeichern.

Neuerung 1: alle Daten zum kostenfreien Download

Beim Download kann der Nutzer entscheiden, ob er die Daten beispielsweise als Excel-Tabelle oder in weiteren Datenformaten abspeichern möchte. Mit dieser neuen Funktion lassen sich nun zum Beispiel komplette Zeitreihen zur tatsächlichen Stromerzeugung aller Energiequellen seit Januar 2015 herunterladen. Der Nutzer kann selbst entscheiden, wie genau die Daten im gewählten Zeitraum dargestellt werden: Als Einheit kann eine (Viertel-)Stunde, ein Tag, eine Woche oder ein Jahr eingestellt werden. Alle Daten können kostenfrei heruntergeladen und weiterverarbeitet werden (sog. "CC BY 4.0"-Lizenz liegt vor).

Eine besonders interessante Info lässt sich aus den SMARD-Zahlen vom 1. Januar dieses Jahres ablesen: Erneuerbare Energien haben Deutschland in den frühen Morgenstunden des Neujahrtages komplett mit Strom versorgt. Den Verbrauch von gut 40.000 Megawattstunden deckten allein Windkraft, Wasserkraft und Biomasse ab.

Neuerung 2: die ganze Plattform auf Englisch

Die zweite wichtige Neuerung: Ab sofort ist die komplette Plattform sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch verfügbar. Das ist vor allem deshalb wichtig, da die Energiewende längst europäisch eingebettet ist. Gerade auch in der EU steigen immer mehr Länder auf erneuerbare Energien um. Zentrale Stromdaten lassen sich deshalb auf SMARD nicht nur für Deutschland, sondern auch für unsere Nachbarländer Österreich und Luxemburg abrufen. Mit beiden Ländern verfügt Deutschland über ein gemeinsames Marktgebiet.

Neuerung 3: alle Kraftwerke auf einen Blick

Und auch das ist neu: Die BNetzA hat die Übersicht der deutschen Kraftwerke auf mittlerweile 760 erweitert – inklusiv Geo- und Stammdaten wie Ort, Betreiber, Hauptenergieträger und Nennleistung. Und in vielen Fällen auch bereits mit Foto. Die Übersicht lässt sich als Karte oder Liste darstellen, eine benutzerfreundliche Maske erlaubt zudem die Suche nach speziellen Kraftwerken.