Berlinerin gewinnt BMWi-Sonderpreis bei "Jugend forscht"

Der "Jugend forscht"-Sonderpreis für erneuerbare Energien geht dieses Jahr an die Berlinerin Bengü Sahin. Sie hat an speziellen Batterien geforscht, die in Zukunft bei der Speicherung von Strom aus Sonne und Wind zum Einsatz kommen könnten.

Gewinnerin des „Jugend forscht“-Sonderpreis für erneuerbare Energien, die Berlinerin Bengü Sahin.© Stiftung Jugend forscht e. V.

Die meisten Teenager beschäftigen sich mit Akkus wahrscheinlich nur dann, wenn ihrem Smartphone wieder einmal der Saft ausgeht. Nicht so Bengü Sahin. Die 18-jährige Abiturientin vom Romain-Rolland-Gymnasium in Berlin hat mit elektrochemischen Energiespeichern experimentiert und dafür nun den Sonderpreis der Bundeswirtschaftsministerin beim Bundeswettbewerb "Jugend forscht" erhalten. Diese Auszeichnung wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Bereich "Erneuerbare Energien" vergeben und ist mit 1.500 Euro dotiert.

Jugend forscht … für die Zukunft der Energiewende

Je mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, umso wichtiger wird es, ihn auch für wind- und sonnenarme Tage zwischenspeichern zu können. Eine vielversprechende Speichertechnologie sind sogenannte Redox-Flow-Batterien. Dabei handelt es sich um Flüssigbatterien, bei denen zwei getrennt voneinander aufbewahrte Flüssigkeiten an einer Membran zusammengeführt werden, dort miteinander reagieren und entweder Energie in Form von Strom aufnehmen oder abgeben.

Ein Vlies aus Kohlenstofffasern macht den Unterschied

Bengü Sahin hat untersucht, ob sich die Leistung dieser Redox-Flow-Batterien steigern lässt, wenn man die Oberfläche ihrer Elektroden verändert. Die Elektroden sind die Teile der Batterie, über die in einem Stromkreis Strom aus der Batterie an Verbraucher abgegeben oder von Stromerzeugern der Batterie zugeführt wird. Sahin konnte zeigen, dass Elektroden aus besonders dünnen Kohlenstofffasern, die durch ein spezielles elektrisches Verfahren gesponnen und zu einem Vlies verwebt werden, deutlich mehr Strom leiten als Elektroden mit einem herkömmlichen Kohlenstoff-Vlies. Grund ist die im Vergleich viel größere Oberfläche, die die dünnen Fasern bilden. Mithilfe dieses Vlieses lässt sich die Leistungsfähigkeit der Batterie erheblich steigern.

Die Jugendlichen von heute sind die WissenschaftlerInnen von morgen

Die Stiftung "Jugend forscht" führt jedes Jahr mehr als 110 Wettbewerbe auf Regional-, Landes- und Bundesebene durch, um Kinder und Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Ziel der Wettbewerbe ist es, Talente früh zu entdecken und zu fördern. Den Sonderpreis "Erneuerbare Energien" gibt es bereits seit 2007, seit 2014 wird er vom BMWi vergeben. Er soll junge Menschen motivieren, sich mit den Herausforderungen der Energiewende auseinanderzusetzen – und Begeisterung für die Forschung im Bereich erneuerbare Energien wecken, da die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Ingenieurinnen und Ingenieure von morgen entscheidend zum Erfolg der Energiewende beitragen werden.