Neue Online-Plattform mit Daten zum Strommarkt

Experten, die sich mit dem deutschen oder europäischen Strommarkt befassen, können jetzt leichter auf Daten zugreifen. Die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Plattform "Open Power System Data" stellt die Daten gesammelt und aufbereitet zur Verfügung.

Ingenieur bei der Montage von Solarmodulen.© fotolia/denisismagilov

Ob Informationen zur installierten Kraftwerksleistung oder zur Stromnachfrage – wer sich auf wissenschaftlicher Ebene mit dem Strommarkt befasst, braucht eine Fülle von Daten. Das Problem bislang: Die Daten sind zwar irgendwo im Netz verfügbar, aber teils schwer auffindbar und dann oft von unterschiedlicher Qualität und in verschiedenen Formaten erhältlich. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Projekt "Open Power System Data" soll dabei helfen, Ordnung in den "Datenwust" zu bringen.

Forscher sparen wertvolle Zeit

Auf ihrer Internetseite stellen die Projektpartner gesammelte Daten für Wissenschaftler und andere Experten zur Verfügung, die sich mit dem Strommarkt befassen. "Wir wollen alle wichtigen Eingangsdaten zur Modellierung des deutschen und europäischen Strommarkts an einem Ort bereitstellen", erklärt Martin Jahn von der Europa-Universität Flensburg, die das Projekt koordiniert. Daneben gehören das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, die Technische Universität Berlin und das Unternehmen Neon Neue Energieökonomik GmbH zum Projektteam. Die Beteiligten trugen Daten aus mehr als 100 Quellen zusammen und bereiteten sie auf. So sparen die Nutzer der Plattform wertvolle Zeit bei der Recherche, die sie stattdessen für ihre eigentliche Forschungsarbeit verwenden können. Im November 2016 ging die Plattform in Betrieb. Kürzlich erhielt das Team den "Open Science Award" des Landes Schleswig-Holstein.

Was steckt hinter Open Data?

Das Konzept "Open Data" steht für die Öffnung von Daten für die freie Weiterverwendung durch Dritte. Die Art der Verwendung ist nicht beschränkt, sie kann von bloßer Information und Auswertung bis zu wirtschaftlicher Nutzung reichen. Daten der öffentlichen Verwaltung haben dabei einen hohen Stellenwert, denn der öffentliche Sektor erfasst, erstellt und reproduziert ein breites Spektrum an Informationen in Bereichen wie Wirtschaft, Geografie, Soziales, Verkehr und Tourismus. Besonders geschützt bleiben dagegen sensible Informationen wie personenbezogene Daten, Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse oder sicherheitsrelevante Daten. Das BMWi stellt bestimmte Informationen in offenen Datenformaten bereit. Mehr dazu lesen Sie hier.