Weltweite Wende

Die Internationale Energieagentur macht deutlich: Wir brauchen eine globale Energiewende. Der Energiesektor muss sich noch stärker wandeln als von der Staatengemeinschaft bislang zugesagt, um die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen.

Weltkugel auf grünem Rasen© iStock.com/Alexander Chernyakov

Die Internationale Energieagentur (IEA) hebt in ihrem diesjährigen World Energy Outlook (WEO) die Notwendigkeit einer weltweiten Energiewende hervor. Durch die bisher von der Staatengemeinschaft zugesagten Emissionsminderungen könne der Anstieg der globalen Emissionen zwar gebremst werden. Um das im Pariser Klimaabkommen festgelegte Ziel zu erreichen, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen, sei aber ein weiter reichender Wandel im Energiesektor nötig.

Fatih Birol: "Es sind die Regierungen, die entscheiden, wo es hingeht."

Der jährlich erscheinende WEO gilt als wichtigste Publikation zur zukünftigen Entwicklung der globalen Energieversorgung. Für ihren Ausblick untersuchte die IEA dieses Mal, wie sich die Klimazusagen von 190 Ländern bis zum Jahr 2040 auf den weltweiten Energiesektor auswirken. Der globale Energiebedarf wird demnach in diesem Zeitraum um 30 Prozent steigen. "Erdgas, Wind- und Solarenergie sind die klaren Gewinner der kommenden 25 Jahre. Sie ersetzen den Champion der vergangenen 25 Jahre – die Kohle", sagte der Exekutivdirektor der IEA, Fatih Birol. "Aber es sind die Regierungen, die entscheiden, wo es hingeht."

Die Bundesregierung verfolgt mit der deutschen Energiewende eine klare Strategie, die auf den Ausbau erneuerbarer Energien und mehr Energieeffizienz setzt. Dies sind aus Sicht der IEA auch die tragenden Säulen für die globale Energiewende.

Herausforderung: Systemintegration der erneuerbaren Energien

Hervorgehoben wird, dass die Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien 2015 weltweit schneller wuchs als die gesamte restliche Stromerzeugungskapazität zusammen. Die IEA geht davon aus, dass die Kosten der erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren weiter deutlich sinken werden. Der Großteil der Erneuerbaren werde 2040 "ohne staatliche Subventionen wettbewerbsfähig sein", so Fatih Birol. Damit werde die Anpassung der Strukturen und der Funktionsweise des Strommarktes ausschlaggebend für die weitere erfolgreiche Entwicklung der erneuerbaren Energien. Große Potenziale sieht die IEA perspektivisch für die Elektromobilität.

Fatih Birol wird den WEO am 30. November in Berlin vorstellen. Hauptausrichter der Veranstaltung ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Staatssekretär Rainer Baake wird die Veranstaltung eröffnen.