Ausgezeichnet sparen

Von der Backstube bis zum Stahlwerk: Firmen in sechs so genannten „Energieeffizienz-Netzwerken" haben sich vorgenommen, gemeinsam 257 Gigawattstunden Energie zu sparen. Sie wurden stellvertretend für 90 neue Netzwerke ausgezeichnet.

Urkundenübergabe mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (3.v.r.), Staatssekretär Uwe Beckmeyer (2.v.r.), dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann (1.v.r.) und Vertretern der Netzwerke.Urkundenübergabe mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (3.v.r.), Staatssekretär Uwe Beckmeyer (2.v.r.), dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann (1.v.r.) und Vertretern der Netzwerke. © Deutsche Energie-Agentur (dena) / Pedro Becerra

Brötchen backen in modernen Öfen, Filmstudios effizient kühlen, im Fuhrpark auf Hybridfahrzeuge setzen: Für Unternehmen jeder Branche gibt es viele Stellschrauben, um Energie zu sparen und Kosten zu senken. In einem Punkt sind sich immer mehr Firmen einig: Gemeinsam geht das besser.

Seit 2015 tun sich Unternehmen einer Branche oder Region in ganz Deutschland zu so genannten „Energieeffizienz-Netzwerken" zusammen. Sie tauschen sich darüber aus, mehr aus Energie zu machen, und helfen sich gegenseitig dabei.

Vergangene Woche fand in Berlin die erste Jahresveranstaltung der Initiative „Energieeffizienz-Netzwerke“ statt. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und der Parlamentarische Staatssekretär Uwe Beckmeyer ehrten 59 Unternehmen, die sich gemeinsam für mehr Energieeffizienz verdient machen. Sie stammen aus ganz Deutschland und sind in insgesamt sechs Netzwerken zusammengeschlossen. Die Netzwerke erhielten Teilnahmeurkunden – stellvertretend für alle Netzwerke, die bei der Initiative registriert sind.

Beckmeyer: „Zusammen besser als allein"

Bei der Verleihung der Urkunden betonte Uwe Beckmeyer: „Energieeffizienz ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Wenn Unternehmen in Netzwerken mit Gleichgesinnten zusammenarbeiten, können sie nach unseren bisherigen Erfahrungen ihre Energieeffizienz deutlich stärker verbessern als im Alleingang."

Das bestätigen die Zahlen. Allein die ausgezeichneten Firmen planen, in den nächsten Jahren insgesamt 257 Gigawattstunden Energie einzusparen.

An der Veranstaltung nahmen auch die Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und des Zentralverbrands des Deutschen Handwerks (ZDH), Ulrich Grillo und Hans Peter Wollseifer, sowie der Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Stefan Kapferer, teil. In ihren Reden hoben sie den Nutzen der Netzwerke für Unternehmen und die Volkswirtschaft hervor.

500 Netzwerke bis Ende 2020

Seit 2015 haben bundesweit 90 Energieeffizienz-Netzwerke die Arbeit aufgenommen, beteiligt sind mehr als 900 Unternehmen. Bis 2020 sollen es 500 Netzwerke sein. Das haben sich 21 Wirtschaftsverbände gemeinsam mit der Bundesregierung vorgenommen.

Erfahrungen mit Energieeffizienz-Netzwerken haben gezeigt, dass teilnehmende Unternehmen ihre Energiekosten etwa doppelt so schnell senken wie der Durchschnitt ihrer Branche. Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit steigen – und nicht zuletzt auch des Ansehen bei Kunden und der Belegschaft. Möglich ist das zum Beispiel deshalb, weil Firmen im Netzwerk auf dem aktuellen Stand in Sachen Energieeffizienz bleiben.

Interesse, selbst ein Netzwerk zu initiieren? Die Internetseite www.effizienznetzwerke.org bündelt Informationen und Kontakte zu Ansprechpartnern, Fördermöglichkeiten, Abläufe, Terminen und Aktuelles rund um die Netzwerke Energieeffizienz. Für Unternehmen und Netzwerkinitiatoren steht zudem die telefonische Hotline 030 - 66 7777 66 für Antworten zur Verfügung.