Vier Prozent bis 2020

Mobilität ja, CO2 nein. Dafür werden neben Elektroautos auch Erdgasfahrzeuge immer wichtiger. Erdgas soll bis 2020 vier Prozent der Energie im Verkehrssektor liefern. Um das zu schaffen, hat der „Runde Tisch Erdgasmobilität“ seine Arbeit aufgenommen.

Tankrüssel für Erdgas© fotolia.de / tobb8

Ein fossiler Kraftstoff soll helfen, das Klima zu schonen? Mit Erdgas geht das. Erdgasmotoren setzen weniger CO2-Emissionen frei als vergleichbare Diesel- oder Benzinmotoren. Sie stoßen keine Partikel aus, sorgen für weniger Stickoxide und das bedeutet unter anderem weniger Feinstaub in Städten. Kurzum: Erdgas ist als Treibstoff angenehmer als Benzin, Diesel und Co. – sowohl für den Menschen als auch fürs Klima.

Damit Erdgas häufiger als Kraftstoff genutzt wird, hat Staatssekretär Rainer Baake vergangene Woche den „Runden Tisch Erdgasmobilität“ im Bundeswirtschaftsministerium eröffnet. Darin machen sich Fahrzeughersteller, Gaslieferanten, Tankstellenbetreiber sowie Vertreter aus dem Einzelhandel, Flottenbetreiber und die Öffentliche Hand dafür stark, konkrete Fortschritte beim Markthochlauf von Erdgas auf den Straßen zu erreichen.

Fokusregionen im ganzen Land

„Der ,Runde Tisch Erdgasmobilität` soll Maßnahmen entwickeln, um einen Erdgasanteil von vier Prozent am Energieverbrauch im Verkehrssektor bis 2020 zu erreichen“, sagt Staatssekretär Rainer Baake. „Dieses Ziel haben wir mit der Fahrzeugindustrie Ende 2015 im Branchendialog vereinbart. Die Bundesregierung wird in Kürze die Verlängerung der Steuerermäßigung auf Gas als Kraftstoff beschließen. Damit schaffen wir belastbare wirtschaftliche Rahmenbedingungen, damit die Erdgasmobilität ein fester Bestandteil der Energiewende im Verkehrssektor werden kann. Jetzt kommt es darauf an, dass die Marktakteure sich auf konkrete Maßnahmen verständigen, um Erdgasmobilität signifikant voranzubringen."

Um das Vier-Prozent-Ziel zu erreichen, wollen die Teilnehmer bis Ende Januar ein Maßnahmenpaket vorlegen. Schritt eins: In ganz Deutschland sollen Fokusregionen gefunden werden, in denen Erdgasfahrzeuge genutzt und die Infrastruktur besonders schnell ausgebaut werden sollen.

Vorfahrt für die Energiewende

Der Sektor Verkehr ist für die Energiewende besonders wichtig. Der Grund: Seit etwa zehn Jahren sinken dort die CO2-Emissionen nicht mehr – sie steigen. Und das, obwohl der Kraftstoffverbrauch der Pkws kontinuierlich weniger wird. Für weniger CO2 im Verkehr sollen vor allem immer mehr Elektroautos sorgen. Auch dafür macht sich die Bundesregierung stark. Ein Beispiel ist die Kaufprämie für E-Fahrzeuge, die seit wenigen Monaten gilt (mehr dazu lesen Sie hier).

Eine Brücke von mehreren

Als eine von verschiedenen Brücken auf dem Weg zu einem CO2-armen Verkehrssektor soll die Erdgasmobilität ihre besonderen Stärken entfalten können. Zurzeit fahren auf Deutschlands Straßen knapp 100.000 Erdgasfahrzeuge mit CNG-Antrieb (Compressed Natural Gas). Im Schwerlastverkehr wird flüssiges Erdgas jetzt neu eingesetzt, um Lasten sauberer von A nach B zu bringen – sowohl zu Wasser als auch auf der Straße. Die Rede ist von „LNG“, also „Liquified Natural Gas“ (mehr dazu lesen Sie hier). Ansonsten wird Erdgas in Deutschland vor allem zum Heizen und Kochen genutzt. Zudem kann es beim Speichern von Energie helfen.