Warum teuer, wenn’s auch effizient geht?

Energie sparen im Alltag ist einfacher als viele denken. Ob große Sanierungsvorhaben in den eigenen vier Wänden, kluge Kaufentscheidungen oder kleine Tipps für das tägliche Leben – Energieeffizienz zahlt sich aus! Und obendrein hilft der Staat mit günstigen Beratungsangeboten und barer Münze.

Frau küsst Sparschwein© gettyimages.de/Westend61

Wenn Familie Muster morgens aufsteht, ist es im Schlaf- und Badezimmer bereits kuschelig warm. Ein spezieller Thermostat hat die Heizkörper, die nachts kalt bleiben und so Energie sparen, rechtzeitig hochgefahren. Das Wasser aus der Dusche wird durch die neue Solarthermieanlage erwärmt. Nach dem Frühstück räumt Herr Muster die Lebensmittel in den neuen, als besonders energieeffizient ausgezeichneten Kühlschrank.

Auf dem Weg zur Arbeit bringen die Eltern ihre kleine Tochter noch schnell in der Kita vorbei – mit dem Elektroauto kommen sie schnell und emissionsarm durch den Berufsverkehr.

Machen Sie’s effizient

Vom Auto über den Kühlschrank bis zur neuen Heizung: Energieeffizienz zahlt sich aus. Dabei muss es nicht gleich der große Rundumschlag wie in diesem Musterbeispiel sein – auch kleine Schritte helfen, Energie und Geld zu sparen.

Und für viele Maßnahmen gibt es obendrauf noch Zuschüsse vom Staat. Das gilt vor allem für Sanierungsvorhaben in den eigenen vier Wänden. Einfach mal loszulegen, ist jedoch wenig sinnvoll. Im Gegenteil, ohne ein Gesamtkonzept können verschiedene Maßnahmen sogar den Weg zu einer optimalen Lösung verbauen. So ist eine neue Heizung möglicherweise überdimensioniert, wenn danach das Haus gedämmt und alleine dadurch schon weniger geheizt wird. Deshalb ist der erste wichtige Schritt eine gute Beratung.

Gut beraten ist halb kassiert

Einen ersten Überblick und jede Menge Tipps zum Energiesparen gibt es bei den Verbraucherzentralen. Ihr Informationsangebot reicht von Online- und Telefonberatung über das persönliche Gespräch bei der Verbraucherzentrale bis zum Termin vor Ort. Alle Beratungsangebote werden durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) gefördert und sind deshalb besonders kostengünstig: Ein „Gebäude-Check“ kostet zum Beispiel nur 20 Euro, ein "Heiz-Check" 30 Euro. Für einkommensschwache Haushalte sind die Angebote sogar kostenlos. Bei energetischen Sanierungsvorhaben macht eine sogenannte "Vor-Ort-Beratung" Sinn: Energieberater nehmen den Zustand des Gebäudes genau unter die Lupe und erstellen ein Sanierungskonzept, dass zu den jeweiligen Vorstellungen und Budgets passt. Das BMWi fördert auch diese "Vor-Ort-Beratungen": in Ein- und Zweifamilienhäusern mit bis zu 800 Euro; in Gebäuden mit mehr als drei Wohneinheiten sogar mit bis zu 1.100 Euro. Maximal werden 60 Prozent der Beratungskosten übernommen. Qualifizierte Energie-Effizienz-Experten in Ihrer Nähe finden Sie hier.

Dämmen, Heizen, Lüften – mit Unterstützung vom Staat

Die Experten kennen sich auch mit den Förderprogrammen des Bundes aus – und das sind nicht wenige. Denn die Energiewende zuhause muss niemand alleine schultern. Im Rahmen der KfW-Programme "Energieeffizient Sanieren" bzw. "Energieeffizient Bauen" zum Beispiel übernimmt das BMWi bei privaten Gebäudesanierungen bzw. dem Neubau von Effizienzhäusern bis zu 30 Prozent der Kosten. Dabei gilt: je energiesparender ein Gebäude, desto höher die Förderung. Zudem bezuschusst die KfW die Planung oder Baubegleitung durch einen Sachverständigen mit bis zu 4.000 Euro.

Die größte Belastung in puncto Energie sind veraltete Heizungsanlagen – für den privaten Geldbeutel wie das globale Klima. Allein in Deutschland arbeiten mehr als zwei Drittel aller Heizungen ineffizient, gleichzeitig ist der Ausstoß an Treibhausgasen aus dem derzeitigen Heizungsbestand enorm. Grund genug, umzusteigen: auf neue, effiziente Heizkessel oder Anlagen, die erneuerbare Energien nutzen. Bei der Energiewende im Heizungskeller hilft das "Marktanreizprogramm" (MAP) vom BMWi, das die Umstellung auf Wärme aus erneuerbaren Energien mit mehreren tausend Euro pro Anlage unterstützt. Noch mehr Geld gibt’s dank des neuen "Lüftungs- bzw. Heizungspakets", wenn zusätzlich noch eine Lüftungsanlage installiert oder das Heizungssystem insgesamt optimiert wird.

Das kann jeder – kleine Tipps, einfaches Sparen

Nicht immer passen große Sanierungs- oder Bauvorhaben zu den eigenen Lebensumständen – gerade Mietern sind oft in vielen Punkten die Hände gebunden. Aber auch mit einfachen Tipps kann man seinen Alltag energieeffizienter gestalten: Schon mit dem Senken der Raumtemperatur um ein Grad werden sechs Prozent Energie eingespart. Dabei muss natürlich niemand frieren, es geht nur darum, nicht unnötig zu viel Energie zu verbrauchen. Die optimale Temperatur im Wohnzimmer liegt etwa bei 20 Grad Celsius, in der Küche bei 18 bis 20 Grad, im Bad bei 23 Grad und im Schlafzimmer bei 16 bis 18 Grad. Allerdings sollten auch ungenutzte Räume nicht kälter als etwa 16 Grad sein – hier könnte sich sonst Feuchtigkeit an den Wänden niederschlagen und zu Schimmelbildung führen. Dabei kann richtiges Lüften vorbeugen: Mehrmaliges kurzes Stoßlüften ist besser als Fenster den ganzen Tag gekippt lassen. Energiewende zuhause – leicht gemacht!

Nicht nur zuhause, auch auf vier Rädern lässt sich Energie sparen. Mit dem Energieeffizienzlabel für Pkw kann sich jeder Käufer vorab informieren, wie hoch die laufenden Kosten des Traumautos wirklich sind: Fahrzeuge der grünen Effizienzklassen A+, A und B sind durch niedrige Kfz-Steuer und sinkende Tankrechnungen in puncto Unterhalt besonders günstig. Oder doch ein Elektroauto? Dafür winkt möglicherweise eine Kaufprämie von 4000 Euro - Fahrspaß und ein gutes Gewissen noch dazu.

Noch mehr Informationen, wie Sie im Alltag bewusster mit Energie umgehen können, wo sich zuhause (heimliche) Energiefresser verstecken, wie Sie mit neuen Geräten Geld sparen können und wo Sie Beratung und Förderangebote erhalten, finden Sie auf der neuen Website www.deutschland-machts-effizient.de.