Immer mehr erneuerbare Wärme

Erneuerbar heizen wird attraktiver: 2015 trugen Energieträger wie Sonne, Biomasse und Umgebungswärme bereits mehr als 13 Prozent zum Wärmeverbrauch in Deutschland bei – so viel wie noch nie.

Seit 2011 werden Neuwagen mit dem Pkw-Label gekennzeichnet. In einer dena-Umfrage von Ende 2015 gaben 73 Prozent der potenziellen Autokäufer an, dass sie auf die farbige Skala achten.© BMWi; Datenbasis: Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik

Mit Sonne heizen, wenn‘s draußen friert? Das passiert immer häufiger, dank erneuerbarer Energien. 2015 trugen sie schon über 13 Prozent zur Erzeugung von Wärme – und Kälte – bei. Das ist ein großer Schritt auf dem Weg zum Ziel der Bundesregierung: Bis 2020 soll der Anteil auf mehr als 14 Prozent steigen.

Im Winter mit Sonne heizen

Aktuelle Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik zeigen, dass regenerative Energien neben Strom auch für Wärme immer wichtiger werden: 2015 stieg ihr Anteil am Wärmeverbrauch in Deutschland auf 13,2 Prozent, zuvor waren es noch 12,5 Prozent. Der weitere Blick in die Vergangenheit zeigt: Im Jahr 2010 hatte er noch bei 11,1 Prozent gelegen und sich gegenüber dem Jahr 2000 verdreifacht, in dem der Anteil erst 4,4 Prozent ausgemacht hatte.

Zwar war das Jahr 2015 insgesamt kühler als das zuvor, und deswegen stieg auch der Wärmeverbrauch insgesamt leicht: Erste Schätzungen gehen von 1.176 Milliarden Kilowattstunden (kWh) aus – im Vergleich zu 1.167 Milliarden kWh im Vorjahr. Immerhin stieg dabei aber auch der Anteil der erneuerbaren Wärme. Um 6,5 Prozent, um genau zu sein. 2014 wurden noch rund 145 Milliarden kWh erneuerbar geheizt. Im vergangenen Jahr waren es bereits 155 Milliarden kWh. Wie kommt das?

Mehr Holzverbrauch, mehr Solar- und Umgebungswärme

Dazu beigetragen haben viele neue Heizungsanlagen im Land. Zum Beispiel geht der Ausbau von Solarthermie-, Wärmepumpen- und Biomasseheizungen stetig voran. Allein der Verbrauch von Holzpellets, also von bonbongroßen gepressten Sägeresten, ist im Jahresvergleich 2014/2015 von 1,8 Millionen Tonnen leicht auf 1,85 Millionen Tonnen gestiegen. Das liegt unter anderem daran, dass es mehr Feuerungsanlagen für die Pellets gibt. Mit einem Zuwachs von 32.500 Anlagen waren es im Jahr 2015 bereits 390.500, davon 257.000 Zentralheizungskessel.

Umsteigen lohnt sich – das MAP hilft

Doch bei allen Erfolgen tragen Sonne, Biomasse oder Umgebungswärme noch zu wenig zum Heizen und zur Warmwasserbereitung bei. Das soll sich ändern – unter anderem mit dem novellierten „Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ (MAP), das jetzt noch attraktivere Möglichkeiten bietet. Es soll Haus- und Wohnungseigentümer sowie Firmen und Kommunen motivieren, bei Wärme auf die Kraft aus Sonne, Biomasse und Umgebungswärme zu setzen.

Neue Fördermöglichkeiten

Erst im vergangenen Jahr wurden die Förderkonditionen des Marktanreizprogramms (MAP) nochmals verbessert. Anfang 2016 ist zudem das „Anreizprogramm Energieeffizienz“ (APEE) gestartet. Es gibt zusätzliche Anreize, sich von veralteten Anlagen zu trennen, die mit fossilen Energien wie Öl oder Gas betrieben werden, und sein Heizungssystem zu modernisieren. Ein besonderes Angebot ist zum Beispiel, dass die Förderung aus dem MAP nochmals um 20 Prozent erhöht wird, wenn der Austausch der Heizung mit einer Optimierung des gesamten Heizungssystems kombiniert wird.

Für Fragen zu genauen Förderkonditionen und rund um den Umstieg auf erneuerbare Wärme steht die Hotline des BAFA telefonisch bereit: 06196 908-1625.