Theoretisch, praktisch – und gezielt

Ideen entwickeln, Technologien erforschen und die Ergebnisse nutzbar machen: In der „Forschungsallianz Energiewende“ stärken Wirtschaft, Wissenschaft und die Bundesregierung gezielt Innovationen für das Energiesystem von morgen.

Am 26. Februar 2016 kamen die Mitglieder des Forschungsbeirates der AiF-Forschungsallianz Energiewende (FAE) zu ihrer konstituierenden und ersten Sitzung im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin zusammen© AiF

Die Erneuerbaren sind auf dem Vormarsch: Vergangenes Jahr machten sie rund ein Drittel des deutschen Bruttostromverbrauchs aus. Das ist ein riesiger Schritt zum Ziel der Bundesregierung, bis 2025 sogar bis zu 45 Prozent zu schaffen.

Danke, Forschung und Entwicklung

Die Erfolge zeigen: die Technologien für Windräder, Solardächer und Co. sind den Kinderschuhen entwachsen und reif für den Markt. Sie werden für die Stromerzeugung im Land immer wichtiger. Ohne kontinuierliche Forschung und Entwicklung wäre dieser wichtige Erfolg für die Energiewende nicht möglich gewesen.

Doch mit den Erfolgen der erneuerbaren Energien ist es längst nicht getan. Woran muss für die Zukunft weiter geforscht werden? Welche Themen sind für eine „Energiewende 2.0“ besonders relevant? Und wie werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in die Lage versetzt, an Erkenntnissen der Forschung teilzuhaben und sie in Produkte und Verfahren umzusetzen?

Raus aus dem Labor, hinein in die Praxis

Den Antworten widmet sich ab sofort die „Forschungsallianz Energiewende“, die Anfang des Jahres ins Leben gerufen wurde. Sie dient als Dialogplattform und neues Kooperationsmodell der Energieforschung gemeinsam mit der AiF. Die AiF ist die Allianz von Forschungsvereinigungen. Im Fokus der Kooperation stehen die vorwettbewerbliche Forschung und Entwicklung von Energieinnovationen für den Mittelstand. Kurz gesagt hilft sie dabei, dass aus Ideen neue Produkte und Verfahren für die Praxis entstehen.

Und zwar so: Der Forschungsbeirat der „Forschungsallianz Energiewende“ identifiziert Forschungsvorhaben mit besonderer Relevanz für die Energiewende und schlägt sie zur Förderung vor. Der Beirat setzt sich aus Experten der Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, die ihrerseits in der deutschen Forschungs- und Entwicklungslandschaft breit vernetzt sind. Ebenfalls beteiligt sind Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi). So bildet die „Forschungsallianz Energiewende“ die Brücke vom Forschungslabor zur Anwendung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) – und das immer im Sinne der Energiewende.

Forschung dort, wo Unternehmen sie brauchen

Große Forschungsbaustellen sind bekannt: die Digitalisierung, die Integration neuer Technologien ins nationale und europäische Energiesystem, mehr Energieeffizienz, die intelligente Kopplung von Strom und Wärme – um nur wenige zu nennen.

Bei aller Theorie behält die „Forschungsallianz Energiewende“ bewusst im Blick, dass Forschungsergebnisse auch praktisch angewandt werden müssen, wenn sie die Energiewende voranbringen sollen – und das geschieht insbesondere in KMU. Im Industriesektor schlummert riesiges Potenzial: Fast ein Drittel der gesamten Energie wird in Deutschland in der Industrie verbraucht. Das macht die Effizienzsteigerung in diesem Sektor zu einem entscheidenden Faktor für die Energiewende. Zudem bieten die Unternehmen hierzulande Chancen für die Digitalisierung und die intelligente Vernetzung.

Viele Branchen, unterschiedliche Herausforderungen

So unterschiedlich die Branchen, so verschieden sind auch die Möglichkeiten, sich den Herausforderungen des Umbaus der Energieversorgung zu stellen. Kann ein Papierhersteller beispielsweise eine bestimmte Menge Energie durch ein neues Verfahren einsparen, kann es für Automobilzulieferer darauf ankommen, digital mit Partnerfirmen und Energieversorgern vernetzt zu sein und die Produktionsabläufe auf das Energieangebot abzustimmen. Diese Bedürfnisse unterschiedlicher Branchen werden bei der Arbeit der Forschungsallianz Energiewende besonders berücksichtigt. So wird der Mittelstand dabei unterstützt, Energieinnovationen zu nutzen, die nicht auf Kosten der Produktivität und der Wirtschaftlichkeit gehen.

Bis 30. April 2016 Projektskizzen einreichen

Das BMWi unterstützt im Rahmen seiner Energieforschung die „Forschungsallianz Energiewende“ in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 18 Millionen Euro. Mitglieder der AiF-Forschungsvereinigungen können in einer ersten Förderrunde ihre Projektskizzen mit Energiewende-Relevanz bis zum 30. April 2016 elektronisch einreichen (und zwar an: energiewende@aif.de). Die Forschungsvorschläge müssen sich den Schwerpunkten der Energieforschung des BMWi im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms zuordnen lassen. Besonderes Interesse besteht an Projekten zur Digitalisierung der Energiewende oder intelligenten Sektorkopplung. Weitere Informationen zu den Förderbedingungen sowie Ansprechpartner für Rückfragen finden Sie hier.

Die AiF gehören zu den Gründungmitgliedern der „Forschungsallianz Energiewende“. Teil der Allianz sind außerdem die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA), der Verein für das Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie (fem), das Forschungskuratorium Maschinenbau (FKM) und das Institut für Energie und Umwelttechnik (IUTA).

Weiterführende Informationen: