Die Effizienz-Werkstatt

Wer baut oder saniert Gebäude und Heizungsanlagen? Genau: Das Handwerk. Damit die Energiewende auch hier weiter vorankommt und noch mehr Energie eingespart wird, starten das BMWi und der ZDH die Handwerksinitiative Energieeffizienz.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer.© BMWi/Susanne Eriksson

Das Handwerk legt einen wichtigen Grundstein, damit die Energiewende auch im Gebäudebereich zum Erfolg wird. In den vergangenen zehn Jahren wurden in Deutschland mehr als 4,1 Millionen Wohnungen und mehr als 2.900 Nichtwohngebäude energieeffizient saniert oder neu gebaut – allein im vergangenen Jahr waren es rund 381.000 Wohnungen und fast 800 Nichtwohngebäude. Die Bauaufträge dafür gehen vor allem an örtliche Handwerksbetriebe. So sichern und schaffen die Investitionen in energieeffiziente Gebäude jährlich etwa 300.000 Arbeitsplätze.

Partner für die Energiewende

Das zeigt: Deutschlands Handwerk ist ein zentraler Partner bei der Umsetzung der Energiewende. Rund eine Million Betriebe des Handwerks mit 5,3 Millionen Beschäftigten und 370.000 Auszubildenden sind Botschafter und Partner der Politik für das Thema Energieeffizienz. Diese Partnerschaft soll weiter ausgebaut werden. Darauf haben sich Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Hans Peter Wollseifer, der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), verständigt. In der gemeinsamen Erklärung zu einer Handwerksinitiative Energieeffizienz haben beide ein Maßnahmenpaket bis 2018 verabredet, das die Energieeffizienz in Gebäuden voranbringen soll.

Das Einsparpotenzial ist riesig: Fast 40 Prozent der gesamten Endenergie in Deutschland wird im Gebäudebereich verbraucht, hier entsteht rund ein Drittel aller CO2-Emissionen. Das Ziel der Bundesregierung: Der Gebäudebestand in Deutschland soll bis 2050 nahezu klimaneutral werden. Das bedeutet, sie sollen dann kaum noch CO2 emittieren. Für die Umsetzung dieses Ziels, ist das Handwerk ein wichtiger Partner.

Gemeinsam den Effizienzgedanken in die Werkstatt bringen

Was ist geplant? Ein paar Beispiele: Der ZDH und das BMWi haben sich vorgenommen, Handwerksbetriebe in Sachen Energieeffizienz noch fitter zu machen und die Ausbildung, Beratung, Information und Qualitätssicherung am Bau weiterzuentwickeln. Das gilt zum Beispiel für die mehr als 320 Weiterbildungsangebote rund um Energieeffizienz und erneuerbare Energien, die im Handwerk bereits zur Verfügung stehen. Zudem sollen Azubis gleich von Beginn an das „Haus als System" verstehen lernen. Bei den regionalen Handwerkskammern werden außerdem sogenannte Effizienz-Lotsen eingesetzt. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Zum Beispiel sollen sie „als Kümmerer vor Ort“ den Effizienzgedanken stärker in die Handwerksbetriebe hineintragen, Betriebe in Sachen Energiedienstleistungen beraten und begleiten, Multiplikatoren-Netzwerke aufbauen sowie Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen und Qualifizierungsmaßnahmen organisieren. Alles im Sinne qualitativ hochwertiger Effizienzmaßnahmen für die Gebäude in Deutschland – und für alle, die darin leben.