Da dreht sich was

25.980 – so viele Windräder drehten sich Ende 2015 in Deutschland, wenn man nur diejenigen an Land zählt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 1.115. Insgesamt waren damit bundesweit 41.652 Megawatt Leistung installiert. Ganz vorne im Ranking: Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg.

Die Infografik gibt einen Überblick über die installierte Windenergielseistung an Land 2015.© Datenquelle: Deutsche WindGuard, Bundesverband WindEnergie, VDMA Power Systems, Infografik: BMWi – Stand: 31.12.2015

2015 war ein gutes Jahr für die Windenergie. Seit 1992 die ersten Windräder in Deutschland registriert wurden, gab es abgesehen vom Rekordjahr 2014 zu keiner anderen Zeit einen solchen Sprung beim Zubau neuer Anlagen an Land. Insgesamt, so meldet die Deutsche WindGuard GmbH im Auftrag des Bundesverbands WindEnergie und des VDMA Power Systems, waren Ende vergangenen Jahres 25.980 Windenergieanlagen installiert, 1.115 mehr als im Jahr davor. Dazu kommen noch 792 Windräder, die von den Offshore-Windparks auf hoher See aus Strom ins Netz einspeisen.

Neue Leistung 2015: Wo sind die meisten Windräder dazugekommen?

Die meisten neuen Onshore-Windräder wurden 2015, so wie 2013 und 2014 auch, in Schleswig-Holstein errichtet – hier wurde eine Gesamtleistung von 888 Megawatt (MW) installiert. Auf Platz zwei folgt Nordrhein-Westfalen, auf Platz drei Niedersachsen. Den deutlichsten Sprung nach vorn gab es in Baden-Württemberg: Der Südwesten hat einerseits zwar nur einen Anteil von knapp vier Prozent an allen neuen Anlagen, andererseits kam aber mehr als ein Fünftel der Gesamtleistung dort (694 MW) erst im vergangenen Jahr dazu (144 MW).

Auch die Fachagentur Windenergie an Land hat auf Basis des sogenannten Anlagenregisters der Bundesnetzagentur erhoben, wie viele Windräder im letzten Jahr neu entstanden sind. Die Ergebnisse liegen zwar nicht weit auseinander, jedoch gibt es beim Zubau im Jahr 2015 kleine Abweichungen zu der Statsistik der Deutschen WindGuard.

Stand Ende 2015: Niedersachsen vor Schleswig-Holstein und Brandenburg

Nach dem guten Jahr 2015 liegt bei der Gesamtbilanz, also dem Ranking der Bundesländer mit den meisten Windenergieanlagen, Ende letzten Jahres Niedersachsen vorn – auch ohne die Offshore-Anlagen vor der Küste. Und dies mit deutlichem Abstand vor Schleswig-Holstein und Brandenburg, dem Binnenland mit dem größten Anteil an der installierten Leistung. Kaum überraschend, dass die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin hier ganz hinten rangieren (siehe Infografik). Langfristig hat sich der Fokus der Windnutzung allerdings verschoben: Das traditionelle "Übergewicht" des Nordens ist in den vergangenen Jahren etwas zurückgegangen. Ende 2015 waren 42 Prozent der kumulierten Leistung in den nördlichen Bundesländern installiert, in der Mitte Deutschlands 44 Prozent und im Süden 14 Prozent. Dieser Anteil des Südens nahm im Verlauf des vergangenen Jahres leicht zu, was dem Trend der vergangenen drei Jahre entspricht.