Mit Erdgas sicher durch den Winter

Der deutsche Gasmarkt ist für die kalte Jahreszeit gut aufgestellt. Damit die Versorgungssicherheit auf hohem Niveau gewährleistet bleibt, bringt das BMWi neue Maßnahmen auf den Weg.

Der deutsche Gasmarkt ist für die kalte Jahreszeit gut aufgestellt.© BMWi; Datenbasis: Jahresbericht „Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2014" (LBEG)

Nach dem ersten Schnee in den vergangenen Tagen wärmt diese Nachricht vielleicht ein wenig auf: Deutschland verfügt über die viertgrößten Gasspeicherkapazitäten der Welt. In der Europäischen Union (EU) ist das sogar Rekord: Mit knapp 24,6 Milliarden Kubikmetern hat kein Land in der EU mehr Platz, um Erdgas zu speichern. Davon gefüllt sind derzeit mehr als 16 Milliarden Kubikmeter – ein guter Stand für diese Jahreszeit.

Wie lange die Vorräte reichen würden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören beispielsweise die Temperaturen je nach Witterung. Zur sicheren Versorgung mit Erdgas tragen neben den Speichern auch das weit verzweigte und sehr gut ausgebaute Erdgasnetz, verschiedene Lieferländer und Importrouten sowie gut funktionierende Gashandelsmärkte bei.

Großzügiger planen, flexibler nachfragen

Um sicherzugehen, dass in allen Regionen in Deutschland gerade in der kalten Jahreszeit genügend Gas vorhanden ist, können die sogenannten Marktgebietsverantwortlichen, also die Entscheider für die betroffene Region, künftig ihre Reserven großzügiger planen als bisher und das Gas kurzfristig bereitstellen. Außerdem soll es in Zukunft mehr Industriekunden möglich sein, ihren Verbrauch in Extremsituationen freiwillig zu drosseln und die frei werdenden Erdgasmengen gegen eine finanzielle Entschädigung zur Verfügung zu stellen. Beides sieht das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) in einem neuen Eckpunktepapier vor. Profitieren würden alle: Die Industrie durch zusätzliche Erlöse und die Verbraucher insgesamt – denn durch eine flexibilisierte Energienachfrage steigt die Versorgungssicherheit

Im Jahr 2014 bezog Deutschland sein Erdgas zu 38 Prozent aus Russland, zu 26 Prozent aus den Niederlanden und zu 20 Prozent aus Norwegen. Dass die Gasspeicherkapazitäten hierzulande ausreichen, um die Versorgung auch in härteren Winterphasen oder bei Lieferausfällen sicherzustellen, hat bereits im Sommer 2015 eine Studie im Auftrag des BMWi gezeigt.

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