„Ultranet“ kommt voran

Ein wichtiger Schritt für die erste Gleichstromverbindung Deutschlands: Die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW haben den Auftrag für Planung und Bau der Konverter für das Gleichstromvorhaben „Ultranet“ vergeben.

Strommasten auf einer grünen Wiese© BMWi/Holger Vonderlind

Gute Zeichen für den Netzausbau in Deutschland: Für das Gleichstromvorhaben „Ultranet“, das zwischen Osterath in Nordrhein-Westfalen und Philippsburg in Baden-Württemberg verlaufen soll, haben die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW vor wenigen Tagen den Auftrag für Planung und Bau der Konverter vergeben. Konverter wandeln am Anfang und Ende der Verbindung Drehstrom in Gleichstrom um und umgekehrt. Was einfach klingt, ist tatsächlich ein großer Schritt: Ultranet ist das erste Gleichstromvorhaben Deutschlands, bei dem die technischen Details der Anfangs- und Endpunkte konkret geplant werden können.

Staatssekretär Rainer Baake betont: „Mit der Auftragsvergabe für die Planung und den Bau der Konverter für das Gleichstromvorhaben Ultranet wurde ein wichtiger Etappenabschnitt erreicht. Die Vorhabenträger haben ein positives Signal für ein zentrales Infrastrukturprojekt der Energiewende gesetzt. Jetzt gilt es, diese positive Energie auch für andere Netzausbauprojekte zu nutzen. Denn nur so können wir die erforderlichen Transportkapazitäten von Norden nach Süden sicherstellen.“

Deutschlands erste HGÜ-Leitung

„Ultranet“ gehört zu einem der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Energiewende. Es ist der südliche Teil eines größeren Leitungsprojekts, das sich insgesamt von der Nordsee bis in den Süden Deutschlands erstreckt und als „Korridor A“ bezeichnet wird. Auf den 340 Kilometern zwischen Osterath und Philippsburg ist "Ultranet“ ein Pilotprojekt, bei dem erstmalig eine Gleichstromleitung gemeinsam mit einer bereits existierenden 380.000 Volt-Drehstromleitung auf einem Mastgestänge geführt werden soll.

Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) insgesamt ist für die Energiewende essenziell, denn sie kann Strom besonders verlustarm über weite Entfernungen transportieren. Das ist wichtig, da vor allem der Windstrom aus dem Norden und Osten zu den großen Verbrauchszentren im Westen und Süden des Landes gebracht werden muss.

In einem nächsten Schritt werden die Planungsunterlagen für das Genehmigungsverfahren aufbereitet. Sobald die Genehmigung vorliegt, können die Konverter gebaut werden. Wo genau sie stehen sollen, ist allerdings noch nicht festgelegt.