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Das westafrikanische Land plant, seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Stromerzeugung vollständig auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Schon 2020, so die Vision, soll die Stromversorgung nahezu vollständig durch Energie aus Wind und Sonne gedeckt werden. Neben einem Zubau von Erzeugungskapazitäten soll vor allem die Effizienz der Netzinfrastruktur verbessert werden: Noch geht viel Strom beim Transport verloren, Experten schätzen die Verluste auf bis zu 25 Prozent. Auch auf der Verbraucherseite wird angesetzt. Hier bietet vor allem der Gebäudebereich große Einsparpotenziale. Im Fokus stehen dabei Großverbraucher wie Hotelanlagen oder Gewerbebetriebe.

Die Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer (AHK) hat dazu ein Projekt ins Leben gerufen, das von den Exportinitiativen Energieeffizienz und Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt wird. Es möchte kapverdischen Entscheidern und deutschen Unternehmen eine Plattform bieten, um gemeinsam über geeignete Konzepte für eine kapverdische Energiewende zu diskutieren. Dabei sollen konkrete Technologielösungen speziell für Inselregionen identifiziert werden, die erforderlich sind, um die Energieversorgung vor Ort zukunftssicher zu gestalten.

Sprungbrett in westafrikanischen Markt

Paulo Azevedo von der AHK, der das Projekt leitet, ist sich bewusst, dass aufgrund der Marktgröße das Absatzpotenzial für deutsche Anbieter begrenzt ist. Doch interessierte Unternehmen, so Azevedo, sollten die Brückenfunktion der Inselgruppe bedenken: "Wer hier Fuß fasst, kann dies als Sprungbrett in die westafrikanischen ECOWAS-Staaten sehen – ein Markt mit mehr als 300 Millionen Menschen."

Im Oktober 2015 ist eine Fachkonferenz in der Hauptstadt Praia zum Thema "Erneuerbare Energien und Energieeffizienz zur Entwicklung Kapverdens" geplant sowie eine Geschäftsreise deutscher Unternehmen mit vielen Gesprächsmöglichkeiten. Veranstaltungen vor Ort richten sich an kleine und mittelständische Technologieanbieter oder Dienstleister aus den Bereichen Energieerzeugung und -verteilung, Netz- und Lastmanagement sowie Speicherlösungen. Insgesamt ist das Projekt auf drei Jahre angelegt.