Mit Energieeffizienz zum Erfolg

Von der Arztpraxis bis zur Fabrikhalle: Büro-, Gewerbe- und Industriegebäude verbrauchen viel Energie. Hier schlummern große Einsparpotenziale für Unternehmer und Gewerbetreibende. Wer energieeffizient baut oder saniert, profitiert von sinkenden Energiekosten. Und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.

Fassade eines Neubaus wird gedämmt.© colorbox.de

Was sich für Wohngebäude seit Jahren bewährt, gibt es nun auch für Gewerbegebäude: Am 1. Juli 2015 startet das neue KfW-Energieeffizienzprogramm "Energieeffizient Bauen und Sanieren", das vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) aus den Mitteln des CO2-Gebäudesanierungsprogramms finanziert wird. Es richtet sich an Unternehmen und Freiberufler, die bei ihren Gebäuden die Energiewende einläuten wollen. Gefördert wird sowohl der energieeffiziente Neubau als auch die energetische Sanierung bestehender Gebäude. Ob modernes Heizsystem, stromsparende Beleuchtung oder Fassadendämmung: Die Investitionen in eine energieeffizientere Zukunft müssen nicht allein geschultert werden, der Staat leistet finanzielle Unterstützung.

Wer eine energetische Sanierung oder einen energieeffizienten Neubau eines Gewerbegebäudes in Angriff nimmt, kann dies mit einem besonders zinsgünstigen KfW-Kredit finanzieren. Je nach energetischem Ergebnis der Baumaßnahmen muss ein Teil des Kredits nicht zurückgezahlt werden. Bei Sanierungen kann dieser Tilgungszuschuss bis zu 17,5 Prozent betragen, beim Neubau bis zu 5 Prozent. Ganz wichtig: Wer von der Förderung aus dem neuen Energieeffizienzprogramm "Energieeffizient Bauen und Sanieren" profitieren will, muss den Förderantrag vor Beginn der Sanierung bzw. des Baus stellen.

Zusätzliche Förderung durch Marktanreizprogramm

Bei der Wärme- und Kälteerzeugung lohnt es sich, auf erneuerbare Energien umzustellen. Mit dem Marktanreizprogramm (MAP) fördert das Bundeswirtschaftsministerium diesen Schritt: Ob Solarthermieanlage, Biomasseanlage oder Wärmepumpe für einen Bürokomplex oder Prozesswärme aus Erneuerbaren für ein Hotel oder eine Produktionshalle – bei der Umstellung auf Anlagen mit erneuerbaren Energien lassen sich attraktive Fördergelder sichern. Und ein gutes Gewissen gibt es noch dazu. Dabei beruht die MAP-Förderung auf zwei Säulen:

  • Für Anlagen über 100 Kilowatt (kW) Nennleistung gilt: Wer jetzt umrüstet, kann von einem zinsverbilligten Darlehen und einem attraktiven Tilgungzuschuss aus dem KfW-Programm "Erneuerbare Energien – Premium" profitieren; kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten dabei seit 1. April sogar einen Sonderbonus. Bei Solarkollektoranlagen beträgt der Tilgungszuschuss mindestens 30 Prozent der förderfähigen Nettoinvestitionskosten, bei Wärmepumpen und Biomasseanlagen bis zu 50.000 Euro je Einzelanlage.
  • Wer eine kleinere Anlage bis 100 kW Nennleistung installiert, kann hierfür – ebenfalls aus dem Marktanreizprogramm – einen Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Für Solarthermieanlagen beträgt der Zuschuss mindestens 2.000 Euro, für den Einbau einer Wärmepumpe erhalten Sie mindestens 4.000 Euro.

Mit sachkundiger Beratung starten

Am Beginn jeder Maßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz, insbesondere bei Sanierungs- und Neubauvorhaben, sollte eine kompetente Energieberatung stehen. Sie hilft, Energieeffizienzlücken eines Gebäudes aufzudecken. Die Beratung wird gerade dann empfohlen, wenn eine KfW-Förderung beantragt werden soll. Denn hier muss ein Sachverständiger bei Antragsstellung und nach Abschluss des Baus oder der Sanierung bestätigen, dass die energetischen Förderanforderungen eingehalten wurden. Qualifizierte Sachverständige sind zum Beispiel in der Energieeffizienz-Expertenliste zu finden.

Kleine und mittlere Unternehmen können von der geförderten "Energieberatung Mittelstand" profitieren: Dabei übernimmt das BMWi 80 Prozent der Beratungskosten; die maximale Förderhöhe beträgt 8.000 Euro. Die Antragstellung erfolgt über das BAFA.