Energiewende verringert Importabhängigkeit

Beckmeyer: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz haben allein 2012 36 Milliarden Euro Importkosten gespart.

Bild zeigt BMWi-Staatssekretär Uwe Beckmeyer während seiner Rede auf dem Energy Security Summit© Energy Security Summit / Klaus Weddig


"Die Sicherheit der Energie- und Rohstoffversorgung ist ein hoch aktuelles Thema – sowohl auf der nationalen wie auch auf der europäischen und internationalen Ebene." Das betonte Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie auf dem FAZ Forum Energy Security 2014 in der vergangenen Woche in Berlin.

Im Fokus der Konferenz stand vor allem die Frage, wie die Abhängigkeit von Energieimporten in Deutschland und Europa künftig reduziert werden kann. Ziel der Bundesregierung sei es, diese Abhängigkeit von internationalen Öl- und Gasimporten langfristig zu verringern, erklärte Beckmeyer. „Dazu ist die deutsche Energiewende mit den zwei Säulen erneuerbare Energien und Energieeffizienz ein wichtiger Schritt. Auf EU-Ebene können bilaterale Energiepartnerschaften dazu beitragen, die Bezugsquellen zu diversifizieren."

Diversifizierung der Bezugsquellen und Transportwege

Angesichts der weiterhin sehr hohen Importabhängigkeit Deutschlands sowie der EU insgesamt habe die Diversifizierung der Bezugsquellen und Transportwege für Europa eine hohe Bedeutung. Dies gelte umso mehr, da die Importabhängigkeit der EU – aufgrund der sinkenden Gas-Produktion in den EU-Staaten sowie des gleichzeitig weltweit steigenden Bedarfs – zunächst noch weiter zunehmen werde, so Beckmeyer.

Die großen Gasreserven seien auf wenige Länder beschränkt: "Die Diversifizierung der Bezugsquellen ist eine mittel- bis langfristige Aufgabe, an der die Bundesregierung und auch die EU insgesamt seit Jahren arbeiten", erklärte der Parlamentarische Staatssekretär. So sei es ein zentrales Ziel der Energieaußenpolitik der Bundesregierung, die Verlässlichkeit und Bezahlbarkeit von Energieimporten auch langfristig zu sichern. Die Energie- und Rohstoffpartnerschaften der Bundesregierung etwa mit Tunesien, Marokko und Norwegen wie auch mit großen Verbraucherländern wie Indien, China, Brasilien und Südafrika dienten hierbei als wichtige Instrumente.

Energiewende als langfristige Strategie

"Die Bundesregierung verfolgt mit der Energiewende in Deutschland eine langfristige Strategie, um die Nachfrage nach fossilen Energieträgern durch den Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz zu reduzieren", so Beckmeyer. Mit der Energiewende solle unter anderem die Stromerzeugung von heute rund 25 Prozent auf mindestens 80 Prozent erneuerbare Energien im Jahr 2050 umgestellt werden. "Mit den zwei Säulen erneuerbare Energien und Energieeffizienz wollen wir nicht nur unsere Klimaschutzziele erreichen, sondern langfristig unsere Abhängigkeit von internationalen Öl- und Gasimporten verringern." Zugleich schaffe dieser Weg neue Technologien und neue Wachstumspfade zugunsten neuer Arbeitsplätze.

Auch wenn dies eine mittel- bis langfristige Strategie sein müsse, so zeige sie heute schon Wirkung. "Deutschland hat allein im Jahr 2012 36 Milliarden Euro an Importkosten durch Energieeffizienzmaßnahmen und den Einsatz erneuerbarer Energien gespart. Geld, das zusätzlich vor Ort investiert werden kann", machte Beckmeyer deutlich.

An der Veranstaltung, die in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie des Auswärtigen Amtes stand, nahmen rund 150 Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus dem In- und Ausland teil. Unter den Gästen waren auch EU-Kommissar Günther Oettinger, Außenminister Frank-Walter Steinmeier sowie der US-Sonderbeauftragte für Energiefragen, Carlos Pascual.