Editorial

Portraitfoto von Bundesminister Sigmar GabrielSigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie © Dominik Butzmann

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn es um die Energiewende geht, denken viele automatisch an die Stromerzeugung. Ebenso wichtig ist aber die andere Seite der Steckdose: nämlich der Verbrauch. Energieeffizienz ist der schlafende Riese für den Erfolg der Energiewende. Wir verbrauchen noch immer viel zu viel Energie für Wärme und Warmwasser, private Haushalte verwenden dafür mehr als drei Viertel ihres gesamten Energiebedarfs. Manch einer heizt im Winter eher den Vorgarten als die eigene Wohnung.

Damit die Energiewende gelingt, müssen wir Energie effizienter einsetzen. Bis 2020 wollen wir daher den Energieverbrauch in Deutschland um ein Fünftel senken, bis Mitte des Jahrhunderts soll es etwa die Hälfte sein. Davon profitieren alle: Verbraucherinnen und Verbraucher sparen nicht nur Strom, sondern auch eine Menge Geld. Außerdem schafft Energieeffizienz Arbeitsplätze im Handwerk und in der Industrie. Allein in der energetischen Gebäudesanierung arbeiten 1,5 Millionen Beschäftigte in rund 450.000 Handwerksbetrieben. Das ist fast die Hälfte aller Handwerksbetriebe im Land. Außerdem entfiel in den vergangenen Jahren mehr als ein Zehntel des weltweiten Handels mit Energieeffizienztechnologien auf deutsche Unternehmen. Mit der Exportinitiative Energieeffizienz macht sich das BMWi stark dafür, dass sich dieser Erfolg fortsetzt.

Auch auf europäischer Ebene brauchen wir ein eigenständiges Energieeffizienzziel. Dafür setze ich mich im Rahmen der aktuellen EU-Beratungen ein. Es ist wichtig, dass Energieeffizienz ein integraler Bestandteil der zukünftigen EU-Klima- und Energiepolitik bleibt.

Ihr
Sigmar Gabriel